Andrea Ferraz Bengel zeigt Marie, Viktoria und Lucia (von links), wie sie ihre Idee am besten umsetzen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Endspurt beim Ideenwettbewerb "Kunst im Kreisel" / Mehr Teilnehmer als erwartet

Endspurt bei "Kunst im Kreisel": Noch bis Freitag, 4. August, können Kinder und Jugendliche ihre Modelle für die Gestaltung des Kreisverkehrs am Hinteren Kirchplatz einreichen. Bei einem dreitägigen Workshop gibt Andrea Ferraz Bengel Tipps zur Ideenfindung und Umsetzung.

Balingen-Weilstetten. Noch bis Mittwoch werkeln und basteln acht Kinder zwischen neun und 14 Jahren im VHS-Zentrum in Weilstetten an ihren Wettbewerbsbeiträgen.

Die Idee von Marie, Viktoria und Lucia ist es, dass auf den Seiten eines großen Buchs – vier Meter hoch soll die Metallskulptur im Falle einer Umsetzung werden – Bilder der Stadtkirche und der Eyach zeigen. Schemenhafte Menschen sollen die Seiten halten. Die Kunstpädagogin Andrea Ferraz Bengel zeigt den Mädchen Bilder von ähnlichen Projekten und erklärt ihnen, wie sie ihre Idee am besten umsetzen können: "Achtet darauf, dass ihr die Arme und Beine nicht zu dünn macht, damit sie nicht abbrechen."

Wenn es nach Marietta und Simon geht, soll ein riesiger Pinsel den Kreisverkehr zieren. "Der Pinsel steht als Symbol für Balingen als Kunststadt", erklärt Marietta ihre Idee. "Ich finde es gut, dass die Stadt immer erlaubt, dass wir etwas für Balingen basteln." Die Borsten biegen die beiden Elfjährigen aus dünnem Draht, der Griff wird aus einer reißfesten und biegbaren Aluplatte geformt.

Ferraz Bengel geht von Tisch zu Tisch und gibt Tipps: "Wir müssen schauen, ob die Skizzen auch später im großen Format umsetzbar sind." Unterstützt wird sie dabei von Kim Matschulat, einer Schülerin der Jugendkunstschule.

Der elfjährige Joel kam bereits mit einer klaren Vorstellung zum Workshop: In vier wappenförmigen Beeten sollen Blumen das Balinger Stadtwappen abbilden. In die Mitte des Rondells möchte er einen kunstvollen Pflug platzieren.

Themen sind vielfältig

Bei der Anmeldung zum Wettbewerb haben die Kinder und Jugendlichen weiße Platten erhalten, auf denen das Modell platziert werden soll. 75 davon wurden seit dem Beginn des Ideenwettbewerbs an die Teilnehmer verteilt – etwa 30 Stück mehr als zunächst angedacht, meint Marita Linder-Schick, die Leiterin der Jugendkunstschule. Fünf Tage vor Einsendeschluss sind bereits einige Beiträge bei der Volkshochschule eingereicht worden. Die Motive der Einsendungen sind so vielfältig wie die verwendeten Materialien: Aus Holz, Stein, Beton, Fiberglas und Ton entstanden beispielsweise Hände, eine riesige Einkaufstasche oder geometrische Formen. Lediglich die Maße der Modelle sind vorgegeben: Was auf der weißen Platte maximal 16 Zentimeter im Durchmesser und 40 Zentimeter hoch sein darf, wird im Falle einer Umsetzung am Kreisverkehr in der Wilhelmstraße höchstens zehn Meter hoch mit einem Durchmesser von vier Metern. Thematisch und optisch soll sich das Kunstwerk an seinen Standort beim neu gestalteten Hinteren Kirchplatz einfügen.

Die Workshops richten sich an die Teilnehmer, die sich für ihre Entwürfe Anregungen holen oder sich bei der Umsetzung des Modells von Profis unterstützen lassen möchten. Bereits beim ersten Ferienworkshop im Mai schaute der Künstler Michl Brenner einigen Nachwuchskünstlern über die Schulter.

Im Workshop mit Andrea Ferraz Bengel, Kunstlehrerin an der Balinger Waldorfschule, wird hauptsächlich mit reißfesten und leicht formbaren Aluplatten sowie Draht gearbeitet. Falls eines der Modelle gewinnt und ab kommendem Frühjahr den neuen Kreisverkehr ziert, werden diese aus Metall nachgebaut.

Ob eins der vier Modelle des Ferienworkshops schließlich Teil des Balinger Stadtbilds wird, entscheidet eine Jury, bestehend aus Kindern und Jugendlichen sowie Fachleuten der Stadt und der Jugendkunstschule. Alle eingereichten Beiträge werden ab September in einer Online-Galerie veröffentlicht. Am 14. und 15. Oktober folgt eine Ausstellung im Balinger Rathaus.

Weitere Informationen: www.kunst-im-kreisel.info