Die Gewinner des »Meet&Greet«: Denise (links) und Silvia Heyeckhaus mit Comedian Kaya Yanar. Foto: Stoll

Comedian Kaya Yanar lockt bei zwei ausverkauften Vorstellungen rund 2800 Besucher an.

Balingen - So viele Besucher wie am Freitagabend waren schon lange nicht mehr in der Volksbankmesse gewesen. Bei zwei ausverkauften Vorstellungen lockte Comedian Kaya Yanar mit seinem aktuellen Programm »live und unzensiert« rund 2800 Besucher an. War bereits die erste Vorstellung Wochen im Voraus ausverkauft, waren auch für das angesetzte »Midnight Special« die Karten innerhalb kürzester Zeit an den Mann oder die Frau gebracht worden.

Bereits am Nachmittag, kurz nach drei Uhr, hatten sich die Ersten einen Platz ganz nah am Eingang gesichert. Kein Wunder, denn es herrschte freie Wahl des Sitzplatzes im Zuschauerraum. Eine halbe Stunde vor Einlass reichte die Schlange der Anstehenden im großen Bogen über den Parkplatz.

Noch vor Beginn hatte eine dreiköpfige Familie ein besonderes Treffen: Beim Gewinnspiel des Schwarzwälder Boten wurden die Bisinger Heinz und Silvia Heyeckhaus mit Tochter Denise ausgelost, um den Deutsch-Türken hinter der Bühne zu treffen. Am Ende durfte auch ein Autogramm nicht fehlen, und anschließend begab sich das Trio zurück auf die Plätze in der ersten Reihe, um die Show anzusehen.

Nach einem rockigen Intro begrüßt das Publikum mit lautem Applaus und Gejohle den Star. Dass auch bei seinem zweiten Auftritt kein Stuhl freigeblieben ist, bewegt den Komiker zur Frage, ob Balingen nicht eine größere Halle anzubieten habe. »Oder sind hier mehr Leute als hier eigentlich leben?«, scherzt er.

Umverteilung von Körperbehaarung

Was danach folgt, ist das Beste aus seiner bisherigen Bühnenkarriere. Auch Spitzen gegen Kollegen bleiben nicht aus. So nimmt Yanar den Nichterhalt des Comedy-Preises zum Anlass, Kollegen durch den Kakao zu ziehen. In seinem Alter spiele die Umverteilung von Körperbehaarung ebenfalls eine große Rolle, sagt er. Mit 37 Jahren gehe er bereits auf die 50 zu und damit verstärke sich das Problem, dass Haare, die auf dem Kopf ausfielen, auf dem Rücken weiterwuchsen.

Und weil er schon bei Körperfunktionen ist, blieb auch das Thema Zahngesundheit nicht aus. Schreckliche Angst habe er vom Zahnarzt, gesteht er. Egal, ob nun Landsmann oder nicht, allein der antiseptische Geruch der Praxis lasse ihn diese nur mit vorheriger Beruhigungspritze betreten. Auch das Warten bis zur Behandlung sei psychische Zermürbungstaktik: »20 Minuten lang kann man sich da seine Folterinstrumente in Ruhe ansehen.«

Die typisch schweizerische Entschleunigung, nicht nur auf der Autobahn, die Unattraktivität der dänischen Sprache, das Nichtlernenwollen einer Fremdsprache bei den Franzosen und viele andere Eigentümlichkeiten von zahlreichen Nationalitäten sind Themen, die der Comedian in äußerst amüsante und unterhaltsame Episoden verpackt.
Für eine Unterbrechung sorgt eine Biene, die Yanar längere Zeit umrundet und auf ihm zu landen versucht, bis sie sich schließlich auf dem Bühnenboden niederlässt. Der Comedian lässt sich nicht irriteren, geht ebenfalls zu Boden und führt ein Zwiegespräch mit dem Insekt.

Höhepunkt der Show sind Betrachtungen über selbigen bei der Frau, mit dem der Comedian »akustisch« nicht ganz zurecht kommt.