Recht gut gefüllt ist das Balinger Freibad auch in den vergangenen Corona-Wochen gewesen. Dafür sorgten die warmen Temperaturen im Juli. Foto: Maier

Karl-Heinz Jetter legt Daten seiner Heselwanger Station vor. Heißester Tag am Monatsletzten.

Balingen - Recht sonnig, deutlich zu warm, aber bedenklich zu trocken – so lautet die Kurzbilanz über den Witterungsverlauf im Juli 2020. Das zeigen die Daten der Wetterstation von Karl-Heinz Jetter in Heselwangen.

Als Sommermonat gewertet kann man mit dem Juli zufrieden sein – es gab 20 Sommertage mit 25 und mehr Grad und sogar drei Tage mit 30 und mehr Grad. Sorge bereitet der fehlende Niederschlag. Nur rund 30 Prozent dessen hat es geregnet, was ansonsten durchschnittlich im Juli an Nass aus den Wolken nieder gehen.

Mitteltemperatur von 19,5 Grad

Zur Einordnung: Im Vergleichszeitraum (1981 bis 2010) gerechnet war es im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, an Niederschlag fielen 94 Liter pro Quadratmeter und die Sonne schien 240 Stunden lang. Sommertage mit 25 und mehr Grad gab es im genannten Zeitraum durchschnittlich 13,6 im Juli. Der Juli 2020 bringt es zum Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 19,5 Grad, war also 1,6 Grad wärmer. Allerdings fielen nur 28,3 Liter Regen, und es gab 328,1 Sonnenscheinstunden. Mit diesen mageren 28,3 Liter Niederschlag wurde der Juli 2020 zum niederschlagsärmsten seit über 40 Jahren. Von Januar bis einschließlich Juli fallen durchschnittlich 521,3 Liter Niederschlag – heuer sind es bislang nur 382,6 Liter.

Der diesjährige Juli begann am Monatsersten schon hochsommerlich warm, 29,7 Grad und 13,5 Stunden Sonnenschein zeigten die Messfühler an, und am Abend fiel im Rahmen eines schwachen Gewitters die größte Niederschlagsmenge des ganzen Monats, nämlich 6,6 Liter je Quadratmeter. Eine kleine Gießkanne voll. Danach wurde es aber in einem Auf und Ab der Temperatur etwas kühler, wobei die niedrigste Tageshöchsttemperatur just zur Monatsmitte, am 16. Juli, mit gerade mal 16 Grad registriert wurde.

Trockenheit in der zweiten Monatshälfte

Schon in der ersten Monatshälfte war in den Gärten Gießen angesagt, denn es regnete selten und wenn dann nur wenige Liter pro Quadratmeter. Noch trockener wurde es in der zweiten Monatshälfte, während die Temperaturen auf zunehmend hochsommerliche Werte kletterten. Auf den ersten "heißen Tag" mit mindestens 30 Grad musste man in diesem Jahr aber bis zum 27. Juli warten. An diesem Tag zeigte das Thermometer 31,6 Grad als Tageshöchsttemperatur an.

Übrigens gab es im Jahr 1981 nicht einen einzigen dieser "heißen Tage", im Jahr 2003 dagegen 26. Der Monat endete mit dem heißesten Tag des Julis und bis jetzt des ganzen Jahres mit 35,5 Grad Celsius.