Auf dem Podium (von links): Deves Szalai (Jusos), Veronika Sordon (Julis), Paul Haigis (Junge Union), Jakob Sauter (Junge Grüne) und Kate Lynn Lohner ("Fridays for Future"). Foto: Breisinger

Junge Politiker diskutieren bei Aktionbündnis Zollernalb "Demokratie ist mehrWert". 

Balingen-Frommern - Ganz im Zeichen der Jungpolitiker ist die Podiumsdiskussion im Rahmen des Aktionbündnisses Zollernalb "Demokratie ist mehrWert" am Mittwochabend in der Waldorfschule gestanden.

Natalia Aculova von der Schulleitung hatte die Moderation übernommen. Auf dem Podium: der Vorsitzende des Kreisverbandes Zollernalb der Jusos Devis Szalai, die Vorsitzende des Kreisverbands Zollernalb der Jungliberalen Veronika Sordon, Paul Haigis von der Jungen Union, Jakob Sauter von den Jungen Grünen. Mit Kate Lynn Lohner war auch eine Vertreterin des Balinger Organisationsteams von "Fridays for Future" mit dabei.

Unter anderem ging es um den Einfluss von Jugendpolitikern im Gesamtkonstrukt Politik. Da sich unter den Besuchern vorwiegend Kommunalpolitiker, Vertreter der Jugendorganisationen der Parteien sowie politisch interessierte Lehrer und Schüler befanden, entwickelte sich eine rege Diskussion.

"Natürlich gibt es diverse Spannungen zwischen den Jusos und der SPD, aber ich fühle mich in der Gesamtpartei wahrgenommen. Wir dürfen auch an diversen Parteiveranstaltungen teilnehmen", sagte Szalai.

"Dadurch, dass die CDU mit Günther-Martin Pauli den Landrat stellt, mit Thomas Bareiß ein Mitglied der CDU für unseren Wahlbezirk im Bundestag sitzt und die Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Nicole Hoffmeister-Kraut in Balingen wohnt, hat die Junge Union im Zollernalbkreis das Privileg, auch mit Politikern auf der höchsten Ebene in Kontakt zu treten", erklärte Haigis.

"Da wir JuLis, die sich selbst als ›Stachel der FDP‹ bezeichnen, von der Gesamtpartei unabhängig sind, ist die Diversivität gegeben, und somit haben wir auch einen besonderen Stellenwert in der Partei", meinte Sordon.

"Das politische Engagement wird anerkannt", bekommt auch Sauter immer wieder von verschiedenen Seiten, von Freunden und von der Gesamtpartei positive Ressonanz.

Lohner hingegen findet es erschreckend, wie wenig ernst die Bewegung "Fridays for Future" genommen werde. Es sei traurig, sagte sie, dass die Intention der Bewegung ins Lächerliche gezogen werde.

Durch "Fridays for Future" sei es zu einer anderen Wahrnehmung der Jugend in der Politik gekommen. "Mehr junge Menschen möchten sich politisch beteiligen", schlussfolgerte Szalai. Nichtsdestotrotz sei die Anzahl von jungen Nichtwählern erschreckend hoch.

"Ein Jugendgemeinderat oder ein Jugendparlament, wie es sie zum Teil in Österreich gibt, sehe ich als geeignete Mittel an, um Jugendliche für die Politik zu gewinnen", schlug Haigis vor. Sauter hat hingegen ein Problem damit, dass die Werbung für politische Veranstaltungen oft nicht jugendgerecht sei und für die Jugend interessante Themen oft nicht in der Politik vorkämen. Seiner Meinung nach müssen "alle Generationen an einen Tisch kommen".

Lohner sieht es auch als "Aufgabe der Schule, für Begeisterung an der Politik zu sorgen". Sordon betonte die Notwendigkeit, dass Jugendliche zur Wahl gingen: "Viele Jugendliche erkennen leider nicht, wie sehr Politik ihr Leben beeinflusst", sagte sie. "Es geht um unsere Zukunft. Wenn wir nicht wählen, bestimmen andere Menschen über uns."

Zwischen den Julis und den Jusos besteht bereits eine enge Verbindung. Um sich noch besser zu vernetzen, haben die Jungpolitiker für den 18. Mai eine gemeinsame Veranstaltung geplant.