Sind stolz darauf, dass die PMHS Vorreiter in Sachen IT-Sicherheit ist (von links): Oliver Wolf (Avira), Rainer Neth, Sascha Wilms, Eugen Straubinger und Jürgen Greß. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterricht: Philipp-Matthäus-Hahn-Schule testet "Bottom up!" / Erste Partnerschule bundesweit

Die Berufsschüler der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule (PMHS) sind die ersten, die die Unterrichtseinheit "Bottom Up! Berufschüler für IT-Sicherheit" ausprobiert haben. Nun wurde die Bildungseinrichtung als erste Partnerschule von "Deutschland sicher im Netz" ausgezeichnet.

Balingen. "IT-Sicherheit ist ein wichtiges Thema, mit dem viele unbekümmert umgehen – selbst Unternehmen", stellt Rektor Eugen Straubinger fest. Sascha Wilms von "Deutschland sicher im Netz" überreichte Straubinger und den Lehrern, die am Projekt beteiligt sind, im kleinen Kreis eine Urkunde, die die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule als Partnerschule für IT-Sicherheit auszeichnet – als erste deutschlandweit.

Die Lehrer Markus Häusel, Heiko Käppel, Martin Hauser und Daniel Maier haben ein Konzept erarbeit, das die sieben Unterrichtseinheiten beispielsweise in der Berufsfachschule Metall in den Lehrplan einbindet, ohne dass ein gesonderter IT-Unterricht stattfindet. Käppel stellte die Umsetzung bei Themen, die die Industrie 4.0 betreffen, vor: "Der sichere Umgang mit Netzwerken ist in allen Bereichen der Arbeitswelt wichtig – aber im Unterricht bisher unzureichend berücksichtigt."

Jürgen Greß von der Kreishandwerkerschaft und Rainer Neth lobten gleichermaßen das Engagement der Berufsschule in Sachen IT-Sicherheit. Es sei eine gute Sache, dass dem Thema im Unterricht viel Bedeutung eingeräumt werde. Durch die Azubis würden das Bewusstsein und die Kenntnisse in die Betriebe gebracht. Kenntnisse im sicheren Umgang in Netzwerken betreffen laut Wilms alle Hierarchien in einem Unternehmen – egal, ob als IT-ler angestellt, als Fachkraft oder als Chef.

Die Unterrichtseinheiten umfassen unter anderem Kenntnisse in Privatsphäre Einstellungen, sicheren Passwörtern sowie Rechtsfragen beim Internetauftritt. Die Schüler lernen jedoch auch, misstrauisch gegenüber Spam-Mails zu sein und überhaupt einmal eine Antiviren-Software zu installieren.

Oliver Wolf vom Sicherheits-Software-Hersteller "Avira" betont, dass nachlässiges Handeln in Netzwerken oft mit hohen Kosten verbunden sei. "Wenn jedes Glied im Betrieb sich darüber Gedanken macht, dann ist schon viel gewonnen."