"Raus aus dem Seelentief" heißt es am Samstag, 22. September, in der Balinger Stadthalle. Oberbürgermeister Helmut Reitemann hat die Schirmherrschaft für diese Infoveranstaltung "sehr gerne" übernommen. Vertreter von Institutionen, Kliniken und Selbsthilfegruppen trafen sich dazu zu einem Gespräch im Rathaus. Foto: Thiercy Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Theater, Vorträge und Information rund ums Thema psychische Erkrankungen für Betroffene und Angehörige

Er weiß alles über Körperhaltung und Seelenverfassung: Johannes Hub, Chefarzt der psychosomatischen Klinik im Rottenmünster, ist am Tag der seelischen Gesundheit, 22. September, als Referent mit an Bord. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat Oberbürgermeister Helmut Reitemann übernommen.

Balingen. "Die Botschaft ist klar: Wir arbeiten alle miteinander", sagt Renate Liener-Kleinmann von der Kontaktstelle KIGS, die der AOK angegliedert ist. Gemeinsam mit Selbsthilfegruppen und dem Zollernalbklinikum hat diese den Infotag vorbereitet. Betroffene und Angehörige können sich von 10 bis 17 Uhr informieren und mit den Experten ins Gespräch kommen.

Vor zwei Jahren, erinnert sich der Oberbürgermeister, habe es schon einmal einen Infotag gegeben, damals zum Thema Krebs. Reitemann ist sich sicher: "Dieses wichtige Thema wird sehr gut angenommen werden, psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch." "Eigentlich ist das fast ein Fachtag", freut sich auch Isabella Manos von der KIGS. Schließlich seien alle Institutionen aus dem Zollernalbkreis im Boot.

Beate Fleiner spricht beim Vorbereitungstreffen im Rathaus für das Zollernalb-Klinikum. Am Klinikum gebe es in Albstadt seit zwei Jahren eine psychosomatische Abteilung, sagt sie. Die 18 Plätze seien über lange Zeit ausgebucht. Ärzte und Betreuer werden in der Stadthalle den Patienten ausführlich Auskunft geben. "Und übrigens hat die Organisation sehr viel Spaß gemacht." Spaß machen wird auch der Vortrag von Johannes Hub. Gemeinsam mit den Peanuts wird er erklären, wie Körperhaltung und Seelenverfassung zusammenhängen. "Dieses so genannte Embodiment werde ich den Zuhörern mit vielen Übungen zum Mitmachen erklären."

Im Eingangsvortrag wird Buchautorin Carola Kleinschmidt aus Hamburg zum Thema "Burnout – und dann?" darüber berichten, wie das Leben nach einer solchen Krise weitergehen kann. Die Journalistin und Diplombiologin gilt als Fachfrau auf diesem Gebiet.

Aus der Schweiz wird das Theater "Knotenpunkt" anreisen. Die Truppe führt das Stück "Mittendrin und voll im Nebel" auf. Darin geht es um einen gesunden Umgang mit Depressionen und wie das Tabuthema psychischer Erkrankungen gesellschaftlich zu mehr Akzeptanz geführt werden kann.

Der Austausch für Betroffene, Angehörige, Freunde und Kollegen beginnt am 22. September um 10 Uhr in der Stadthalle Balingen. Mit dabei sind die Anti-Mobbing-Gruppe und die Burnout-Hilfe Zollernalb, die Selbsthilfegruppe Emotions Anonymous, die Selbsthilfegruppe Depression Balingen und Bodelshausen sowie die Selbsthilfegruppe für Zwangserkrankungen, die Selbsthilfegruppe für Panik & Ängste und die Konflikthotline Baden-Württemberg.

Ebenfalls mit einem Stand vertreten sind die Informations-, Beratungs- & Beschwerdestelle, die Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Zollernalb-Klinikum Albstadt sowie der Verein für gemeindenahe Psychiatrie, die ISBA und die Bruderhaus-Diakonie, die Tübinger Gesellschaft für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation, der Verein für Sozialpsychiatrie und die Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Vinzenz von Paul-Hospitals.

Das Motto "Raus aus dem Seelentief" und das Logo des Flyers, das eine Frau zeigt, die ein graues Tuch zur Seite zieht, damit ein klarer Himmel zum Vorschein kommt, hat das Vorbereitungsteam bewusst gewählt. Und auch das Zitat, das den Tag begleitet: "Geh du vor, sagte die Seele zum Körper, auf mich hört der Mensch ja nicht. – Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben, erwiderte darauf der Körper der Seele."

 Der Eintritt ist frei.