Soziales: Anlaufstelle für psychisch Kranke und ihre Angehörigen
Zollernalbkreis (gu). Die Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle (IBB) für den Zollernalbkreis ist Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige. Sie informiert und berät über wohnortnahe Hilfs- und Unterstützungsangebote und unterstützt und vermittelt im Rahmen von Beschwerden bei ärztlicher Behandlung, Therapeutensuche oder Wohnmöglichkeiten, wenn eine Unterbringung zu Hause nicht mehr tragbar ist.
Angehörigenvertreter Holger Weisser und Patientenfürsprecher Albrecht Foth informierten im Schul-, Kultur- und Sozialausschuss des Kreistags über die Arbeit der IBB-Stelle, die seit dem 1. April 2017 jeden ersten und dritten Dienstag im Monat von 16 bis 18 Uhr Sprechzeiten im Gemeindepsychiatrischen Zentrum in Balingen, Schwanenstraße 19, anbietet, außerhalb dieser Sprechzeiten auf Wunsch auch zu Hause oder an einem neutralen Ort.
Holger Weisser erklärte, das ehrenamtliche Team bestehe aus drei "Experten aus Erfahrung", einem Angehörigen eines psychisch kranken Menschen, einem "Profi" mit Erfahrung im Vinzenz-von-Paul-Hospital in Rottweil und einem Patientenfürsprecher. Die Leistungen der Ehrenamtlichen erfolgten kostenlos und vertraulich unter Wahrnehmung der Schweigepflicht. Die IBB-Stelle sei mit dem sozialpsychiatrischen Dienst, dem Vinzenz-von-Paul-Hospital, den Selbsthilfegruppen im Kreis, aber auch mit Psychotherapeuten, Psychiatern und psychosozialen Einrichtungen im Kreis vernetzt.
Albrecht Foth verwies auf die "merkwürdige Doppelstellung" eines Patientenfürsprechers: Einerseits werde er von Betroffenen und Angehörigen in Anspruch genommen, die sich bei der IBB über ihn beschreren könnten, andererseits sei er "normaler Mitarbeiter" der IBB-Stelle.
In letzter Zeit sei er verstärkt mit einem "neuen Patientenkreis" konfrontiert: Eltern und Geschwister, die mit einem psychisch Kranken im Haus leben, der "nicht krank genug ist, um eine stationäre Unterbringung zu rechtfertigen". Zu seinen Aufgaben gehöre es aber auch, Gespräche mit Betroffenen zu führen, um sie zu motivieren, vorhandene Hilfsangebote "endlich mal anzunehmen", sagte Albrecht Foth.
Erreichbar ist die IBB-Stelle per E-Mail an kontakt@ibb-zollernalbkreis. de, Telefon 07433/1 40 79 79.