Eine Sprießkonstruktion im Archiv des Zillhausener Rathauses stützt die Decke und verhindert, dass sie sich weiter senkt. Ein Grund für den Ortschaftsrat, die Sanierung anzugehen. Foto: Deregowski

Ortschaftsrat beschäftigt sich mit möglicher Sanierung und Umgestaltung des Ortskerns.

Balingen-Zillhausen - Folgt nach der Sanierung des Ortskerns die des Rathauses? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Zillhausener Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Mittwoch, als es um die Bedarfsanmeldung für den Haushalt 2015 ging.

Zunächst hielt Ortsvorsteher Björn Gruner fest, dass die Ortskernsanierung Zillhausens nicht zu übersehen sei: Ausgefahrene Schotterflächen, Absperrungen, Gräben und Baumaschinen zeugten von den laufenden Arbeiten. Sobald alle Löcher geschlossen seien, werde der neue Straßenbelag aufgetragen und die Engstelle in der Durchfahrt nach Streichen weniger belastend für Autofahrer wie Anwohner.

Sobald es so weit sei, werde die Durchfahrt jedoch für zwei Tage gesperrt werden, kündigte Gruner an. Der Verkehr werde über die Fürstgasse und die Ebnetstraße umgeleitet. In einem zweiten Schritt werde die Postgasse und der Rathausplatz in Angriff genommen – eine Teilmaßnahme, die im Haushalt vorgesehen sei.

Bleibt dann nur noch der "Schandfleck" Rathaus. Dessen Zustand sei "nicht wirklich toll", stellte Gruner fest. Damit sich dieser nicht weiter verschlechtert, schlug er vor, zumindest Mittel zur Behebung der groben Schäden in den Haushalt aufzunehmen. Neue Fenster müssten her, denn die vorhandenen vernünftig abzudichten sei vermutlich gar nicht mehr möglich.

Im Archiv im ersten Stock sieht es nicht besser aus, wie Gruner nach der Sitzung zeigte: Dort hält eine Sprießkonstruktion die Decke davon ab, sich zu senken. Der Dachboden sei ebenfalls marode, berichtete er, und "an der Fassade bröckelt es".

Ratsmitglied Hans-Peter Kreidler schlug vor, die komplette Sanierung des Rathauses – die in der Vergangenheit für "irgendwann" vorgesehen war – in die Ortskernsanierung mit aufzunehmen: "Wenn wir es hier nicht reinbekommen, ist der Zug abgefahren." Björn Gruner und Martina Henle gaben zu bedenken, dass mit diesem Vorhaben eine hohe Summe verbunden sei, auch benötige man eine entsprechende Planungszeit. Sie plädierten deshalb für ein schrittweises Vorgehen, wie es bei der Turnhalle erfolgreich gewesen sei.

Ermilio Verrengia strebte einen Kompromiss an: "Kann man nicht auf beiden Schienen fahren?" Und Ratskollegin Sabine Buck stellte die Frage in den Raum, ob das Rathaus im jetzigen Zustand überhaupt noch repräsentativ sei. Letztlich waren sich die Räte einig, dass sie versuchen wollen, die "Komplettversion" in den Haushalt 2015 einzubringen.