Grundsteuer für Unternehmen: Die IHK befürchtet Mehraufwand. Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Bei Umsetzung der Grundsteuerreform auf Landesebene fordert die Kammer ein möglichst einfaches Modell

Zollernalbkreis/Reutlingen. Die Umsetzung der Grundsteuerreform auf Landesebene darf nicht zu zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen führen. Die IHK plädiert für ein einfaches Erhebungsmodell.

Die Vollversammlung der IHK Reutlingen hat sich dafür ausgesprochen, dass Baden-Württemberg ein eigenes Grundsteuer-Modell umsetzt. Diese Möglichkeit gebe es seit der kürzlich verabschiedeten gesetzlichen Neuregelung.

"Die Landesregierung sollte bei der Grundsteuer unbedingt einen eigenen Weg gehen. Das vom Bund verfolgte wertorientierte Modell zur Grundsteuererhebung ist viel zu kompliziert und sehr bürokratisch", kritisiert Stefan Götz, Vorsitzender des IHK-Finanz- und Steuerausschusses. Die IHK spricht sich für ein möglichst einfaches wertunabhängiges Modell aus. Dabei könnte auf jene Daten zurückzugegriffen werden, die etwa aus Liegenschafts-, Grundbuch- und Bauämtern vorliegen.

"Die Grundsteuer ist eine Riesenchance zur Digitalisierung all dieser Daten. Ziel muss es sein, dass die Bemessungsgrundlagen automatisiert eingetragen werden. Das macht den Bescheid transparenter und den ganzen Prozess schlanker", so der Ausschussvorsitzende.

Die neue Grundsteuer muss bis Ende 2024 in der Praxis umgesetzt sein. "Insgesamt darf sie nicht zu Mehrbelastungen der Wirtschaft führen", so Stefan Götz, "Abgaben sind ein Faktor für Betriebe. Wenn Steuern steigen, schadet das der Attraktivität für Ansiedlungen und macht den Standort im Vergleich zu anderen teurer."