Bei der Vernissage (von links): Davor Lukacic, Eduard Maass, Rolf Schlagenhauf, Elmar Weis, Monika Schwenk, Verena Rissel, Heinrich Haasis, Helmut Reitemann, Regina Rechsteiner, Günther-Martin Pauli und Heidrun Bucher-Schlichtenberger. Foto: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: Ökumenische Gruppe aus Balingen stellt neues Werk mit Bildern von Monika Schwenk vor

Balingen. Der November ist traditionell der Totenmonat. Von daher gab es einen geeigneteren Zeitpunkt für den Förderverein der Ökumenischen Hospizarbeit, um den 14. Balinger Hospizkalender zu veröffentlichen. Der Titel: "Jegliches hat seine Zeit".

Bei der Vernissage am Mittwochabend in der Rathausgalerie wurde der Kalender mit Bildern der Künstlerin Monika Schwenk, mit einer Textauswahl von Manfred Maier und mit poetischer Kurzprosa der Stuttgarter Autorin Regina Rechsteiner im Begleitheft der Öffentlichkeit vorgestellt. Die darin enthaltenen Bilder von Schwenk können bis 19. Januar in der Rathausgalerie begutachtet werden.

"Der Hospizkalender ist eine sehr gute Gelegenheit, auf die Hospizarbeit aufmerksam zu machen", sagte Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Er lobte die tolle Arbeit der Hospizgruppe. Deren Mitarbeiter stünden sterbenden Menschen und deren Angehörigen in schweren Zeiten zur Seite.

"Sterben, Tod und Trauer sind unangenehme Themen, die wir über den Umweg dieser lebensbejahenden Bilder und der wunderschönen Texte näherbringen möchten", sagte Eduard Maass, Koordinator der Ökumenischen Hospizgruppe Balingen, und über die Arbeit der Hospizgruppe sagte er: "Wir weinen und lachen auch am Sterbebett, es ist einfach schön, wenn einem in den letzten Minuten des Daseins die Hand gehalten wird."

Als Schirmherr des Werks fungiert Heinrich Haasis, früherer Landrat des Zollernalbkreises und CDU-Landtagsabgeordneter und heutiger Präsident des Weltinstituts der Sparkassen. "Sie bewahren stets ihre Offenheit und Freundlichkeit, das steckt an", richtete Haasis hochachtungsvolle Worte an die Mitarbeiter der Ökumenischen Hospizgruppe. Ein gutes Leben sei laut Haasis nur möglich, wenn vorzeitig Vorsorge für das Sterben betrieben werde.

Die Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin Heidrun Bucher-Schlichtenberger führte mit einem Zitat des Apple-Gründers Steve Jobs in die Würdigung der Werke Schwenks ein: "Tod ist die beste Erfindung des Lebens." In der Kunst sei der Tod wie in vielen anderen Gebieten auch eine Randerscheinung, denn Krankheit und Tod passten nicht in die gewinnorientierte Konsumgesellschaft, so Bucher-Schlichtenberger weiter, und beschrieb die Monatsbilder des Kalenders, in den teilweise Motive der Region verarbeitet sind. Der Januar sei mit vier blauen Stühlen minimalistisch gehalten, trotzdem gebe das Aquarell einen starken Impuls ab. Auf dem Februar-Blatt sind unter anderem winterfest gemachte Boote und eine Wasserspiegelung zu sehen. Auf dem März-Bild, auf dem die Burg Hohenzollern dominiert, sei das Frühlingserwachen erkennbar. Das Blumenstillleben im April zeuge von Lebensfreude und Leichtigkeit. Der Mai zeigt die St.-Gallus-Kirche in Frommern, der Juni Boote, der Juli das Leben in der Provence. Im August herrscht Ferienstimmung, das September-Bild zeigt Schafe im Kornfeld. Die Burg Hohenzollern taucht erneut im Oktober auf, im November steht die Vergänglichkeit im Vordergrund, das Dezember-Motiv zeigt eine einsame Szene am Bodensee.

  Der Hospizkalender 2019 ist im Balinger Rathaus sowie in Balinger Geschäften erhältlich.