Roland Schlinger – hier im Zweikampf mit Göppingens Felix Lobedank – zwickt die linke Schulter. Foto: Single

Heute gegen Kiel. Österreichischer HBW-Rückraumspieler droht für längere Zeit auszufallen.

Balingen - Wenn sich Handball-Bundesligist HBW Balingen- Weilstetten heute mit Meister THW Kiel duelliert (20.15 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen), ist Roland Schlinger nicht dabei. Der Österreicher fehlt wegen einer Oberschenkelzerrung.Doch die Muskelverletzung des Rückraumspielers scheint derzeit das geringere Problem zu sein. Denn den 30-Jährigen plagen Schmerzen in der linken Schulter.

Nun ist der linke zwar nicht der Wurfarm des österreichischen Nationalspielers, allerdings kann er momentan aufgrund der Probleme keine Kraft entwickeln, und die sollte bei der Abwehrarbeit schon vorhanden sein. Heute betreibt ein Schulterspezialist Ursachenforschung. "Möglicherweise ist die Verletzung konservativ zu behandeln. Sollte das Schultereckgelenk aber instabil sein, wäre das ein Befund, der eine Operation nötig macht", sagt HBW-Trainer Rolf Brack.

"Das wäre eine Katastrophe, für die ein Schutzplan nur schwer zu finden sein würde. Es ist illusorisch, dass wir national jemanden finden, der ihn auf diesem Niveau ersetzen kann. Wenn dann wäre das nur mit einer hohen Ablösesumme möglich", so Brack weiter. Selbst international gliche die Suche jener nach einer Nadel im Heuhaufen. "Die Suche nach einem Torhüter ist da sicher einfacher", so Brack mit Blick auf die Verpflichtung von Nikolaos Katsigiannis.

Heute gegen den THW Kiel stehen für den linken Rückraum der Serbe Krsto Milosevic und der tschechische Juniorennationalspieler Milan Skvaril im Aufgebot. "Wir werden sicher keine Stelle im Spielberichtsbogen frei lassen, so lange wir sie füllen können", meint Brack. Dennoch Milosevic hat nur bei der 29:34-Auswärtsniederlage am Freitag gegen den TV Neuhausen/Erms ein paar Bundesliga-Minuten gespielt, Skvaril kommt in der von Eckard Nothdurft trainierten Drittliga-Mannschaft des HBW vorrangig auf der Linksaußenposition zum Einsatz. Tatsächlich stehen Brack nach den Ausfällen von Schlinger, Fabian Gutbrod und Sascha Ilitsch mit den Mittelleuten Benjamin Herth und Felix König sowie den beiden Linkshändern Kai Häfner und Dragan Tubic nur noch vier etatmäßige Rückraumspieler zur Verfügung. "Damit die am Ende nicht völlig platt sind, werden wir vermehrt mit zwei Kreisläufern spielen. Haben wir aber den langen Wechselweg für die linke Seite, wird Milosevic nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Angriff spielen", sagt Brack.