Wolfgang Strobel (links) und Arne Stumpp schildern den Kreisräten, warum der HBW eine neue Halle braucht und wie sie aussehen könnte. Orientiert haben sie sich an der Gummersbacher Halle, die auf der Leinwand zu erkennen ist. Foto: Maier

Präsident und Geschäftsführer werben im Kreistag für Pläne. Baukosten rund 13 Millionen Euro.

Balingen - Eine neue Halle für rund 4000 Zuschauer: Dies schwebt dem Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten vor. Am Montag warben Präsident Arne Stumpp und Geschäftsführer Wolfgang Strobel im Kreistag dafür, dass aus dieser Idee bald Wirklichkeit wird.

Und sie warteten auch mit Zahlen auf. Demnach sei mit Baukosten von rund 13 Millionen Euro zu rechnen. Zur Finanzierung wolle der HBW davon zwei bis drei Millionen Euro schultern, durch die Vermarktung der Namensrechte auf 15 Jahre könnten 1,5 Millionen eingenommen werden. Blieben 8,5 bis 9,5 Millionen, die von der öffentlichen Hand aufzubringen seien, so Stumpp.

Auch hinischtlich der Realsierung haben die beiden HBW-Funktionäre klare Vorstellungen: Es wird eine Betreibergesellschaft gegründet, die die Vermarktung der Arena, deren Mieter der HBW ist, übernimmt. Eine Kommune oder der Kreis stellt ein Grundstück zur Verfügung und übernimmt die Betriebskosten von rund 200 000 Euro. Nach Abzahlung der Halle – in rund 15 bis 20 Jahren – geht die Halle in den Besicht der Kommune oder des Landkreises über, die Betreibergesellschaft wird aufgelöst.

Die Notwendigkeit einer neuen Halle verdeutlichte Arne Stummp unter anderem dadurch, dass der HBW in der kleinsten Halle der Liga spiele und auch hinten liege, was den Etat angehe. Deshalb müsse es darum gehen, Mehreinnahmen zu akquirieren, um weiterhin erstklassig spielen zu können.

Zudem seien die Bedingngen in der SparkassenArena für Spieler und Trainer nicht erstligatauglich, müsse der Verein immer wieder improvisieren, zum Beispiel bei der Bewirtung der Zuschauer. Zudem seien die Verhältnisse für die Medien "nicht optimal". Und Wolfgang Strobel ergänzte, dass das Training des HBW und der JSG-Nachwuchsteams derzeit in vier Hallen stattfinde. Eine neue Halle brächte auch in dieser Hinsicht Verbesserungen.

Weil ein Anbau an die SparkassenArena nicht sinnvoll sei – für fünf bis sechs Millionen Euro lasse sich die Kapazität von 2350 Plätzen nur um rund 600 erhöhen –, komme als Lösung nur eine neue Halle in Frage, so Stumpp. Diese könnte so aussehen wie die Schwalbe-Arena in Gummersbach mit Platz für rund 4078 Zuschauern. Dort sei vor etwa zwei Jahren ein Konzept von Land, Stadt und dem Tradtions-Handballverein VfL erfolgreich umgesetzt worden.

Laut Stumpp sei der HBW ein "Verein von der Zollernalb, kreisweit offen". Ein Verlassen des Kreises komme nicht in Frage. Er und Strobel seien sich aber bewusst, dass eine Kommune, sei es Balingen, Hechingen oder Albstadt, das Vorhaben nicht alleine stemmen könne. Es soll auch keine Konkurrenz zwischen den Kommunen geschürt werden. Stattdessen sollten sich alle zusammentun, um das Vorhaben "gemeinsam hinzukriegen" – damit der HBW mit der Bundesliga-Zugehörigkeit weiterhin das "sportliche Aushängschild" sein und seine Vorbildfunktion für die Kinder und Jugendlichen behalten könne. Und schließlich gehe es um den "Eventcharakter Handball-Bundesliga".

Landrat Günther-Martin Pauli sicherte zu, das Vorhaben wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Denn der Erstligist habe eine "Ausstrahlung über die Kreisgrenzen hinaus und Marketing-Funkion ohnegleichen". Daher sei es wichtig, "dass der HBW in der ersten Liga bleibt".