Matthias Puhle reckt sich vergeblich nach einem Strafwurf von Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen). Foto: Single

Handball: Neuzugang Matthias Puhle fühlt sich beim HBW schon heimisch.

Balingen - Matthias Puhle war einer der wenigen Lichtblicke am vergangenen Wochenende beim Intersport Masters in Sindelfingen. Neben Martin Ziemer soll der 25-Jährige beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten für ein Plus auf der Torhüterposition sorgen.

Dass Matthias Puhle eine Karriere als Torhüter eingeschlagen hat, geschah eher "unfreiwillig". Mit vier Jahren war er der Kleinste und Jüngste im Training bei seinem Heimatclub OSC Rheinhausen. "Ich habe von den anderen nie den Ball bekommen. Damit ich ihn zumindest mal sehe, hat mich der Trainer eben ins Tor gestellt."

Und dabei ist es dann geblieben. "Wir haben damals in der Jugend alles gewonnen, deshalb hatte ich gar keinen Elan wieder rauszugehen." Vom Duisburger Traditionsklub zog es Puhle 2006 zur HSG Düsseldorf. Denn sein Kindheits-Traum, mit dem OSC Rheinhausen in der 1. Liga zu spielen war in weiter Ferne – das Gründungsmitglied der eingleisigen Bundesliga fristete in der Regionalliga sein Dasein. In der Saison 2009/10 schnupperte Puhle mit der HSG Düsseldorf Erstliga-Luft, nach dem Abstieg und einer weiteren Spielzeit in Düsseldorf in Liga zwei , wollte er sich wieder in der stärksten Liga der Welt beweisen.

"Man muss auch mal etwas riskieren"

Der Wechsel nach Balingen war für Puhle ein großer Schritt, schließlich ist er nun das erste Mal so richtig weg von zuhause, seinem gewohnten Umfeld, seinen Kumpels aus Rheinhausen. "Das ist mein Prüfstein; zum ersten Mal auf eigenen Beinen stehen. Aber ich hatte das Ziel in der 1. Bundesliga zu spielen. Und dann muss man eben auch mal etwas riskieren. Außerdem glaube ich, dass wir momentan auf einem seht guten Weg sind", sagt Puhle. Heimweh nach dem Ruhrpott verspürt er aber nicht. "Ich fühle mich hier sehr wohl. Die Mannschaft ist ganz nach meinem Geschmack. Das Umfeld ist super, der Trainer ist super. Und wenn alles optimal läuft, zieht meine Freundin Meike im Oktober zu mir nach Balingen", sagt Puhle.

Doch in der ersten Liga zu aufzulaufen reicht Puhle auf lange Sicht nicht. "Natürlich ist es mein Traum, in die Nationalmannschaft berufen zu werden und in der Champions-League zu spielen. Und mit 25 Jahren bin ich ja noch nicht so alt."

Um für die Zeit nach der Handball-Karriere gerüstet zu sein, will der Duisburger ab September seine Fachhochschule machen. Dann gilt es auch die Zeit, Sportspiele an der Playstation zu daddeln, einzuschränken. "Das geht schon, wenn ich dann ausgelastet bin", sagt Puhle. Ansonsten hat er es gerne gemütlich, ein Abend auf dem Sofa hat auch etwas für sich. "Wir sind die komplette Handball-Saison über so viel im Bus unterwegs, da muss ich meiner Freizeit nicht auch noch groß in der Gegend herumfahren." Eine Ausnahme würde er jedoch bei einem ein Konzert der Rockband "Metallica" machen. "Dafür würde ich auch eine weitere Fahrt in Kauf nehmen."

Matthias Puhle wurde am 11. Oktober 1985 geboren. Der 1,95 Meter große Torhüter begann im Alter von vier Jahren beim OSC Rheinhausen mit dem Handballspielen. Bis 2006 stand er für das Gründungsmitglied der eingleisigen 1. Bundesliga im Kasten, schloss sich dann aber der HSG Düsseldorf an. Mit der HSG stieg er 2009 in Liga eins auf, nach nur einer Saison aber ging es zurück in Liga zwei.

Puhles Vertrag beim HBW läuft bis 2013.