Auf Wiedersehen: Oberbürgermeister Reitemann (links) und Bürgermeister Reinhold Schäfer (rechts) sagen Harald Schäfer und dessen Frau Ursula Adieu. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Karrieren: Langjähriger Kaufmännischer Leiter der Balinger Stadtwerke geht in den Ruhestand

Balingen (mai). "Herzlichen Dank, auf Wiedersehen": So hat Harald Schäfer am Dienstagabend im Balinger Gemeinderat seine Rede beendet. Kurz und knapp, bescheiden fast. Viel kürzer zumindest, als seine Tätigkeit und Karriere in Diensten der Stadt. Nach 38 Jahren geht Schäfer, zuletzt Kaufmännischer Werkleiter der Stadtwerke, in den Ruhestand.

38 Jahre: Er selbst habe nicht das Gefühl, dass das eine lange Zeit gewesen sei, sagte Schäfer, wohl wegen der beruflichen Wechsel, die er während der fast vier Jahrzehnte erlebt habe. Man könnte auch sagen: Schäfers Berufsleben war wie ein Ping-Pong-Spiel.

Die Verwaltungsausbildung absolvierte er von 1975 an beim Bürgermeisteramt Bitz und beim Landratsamt, es folgte die Zeit an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Stuttgart. Am 1. Dezember 1979 wurde der junge Beamte Schäfer als Sachbearbeiter für das Bauverwaltungsamt in Balingen eingestellt – Ping.

1985 wechselte er zu den Stadtwerken, wurde recht schnell Stellvertreter des damaligen Kaufmännischen Werkleiters Willi Beilharz – Pong.

1995 ging’s zurück ins Balinger Bauamt, nun als Leiter des Bauverwaltungs- und Liegenschaftsamts – Ping.

Und erneut Pong: 2004 erfolgte der letzte berufliche Wechsel – wieder zurück zu den Stadtwerken, nun als Kaufmännischer Leiter.

In dieser Funktion habe Schäfer, sagte Oberbürgermeister Helmut Reitemann, zusammen mit dem Technischen Werkleiter Harald Eppler den Eigenbetrieb nach vorn gebracht. Fundamentale Änderungen und Umwälzungen innerhalb der Strom- und Energiebranche hätten Schäfers Zeit als Werkleiter bestimmt, so Reitemann, vor allem die Liberalisierung. Zudem habe Schäfer mit dazu beigetragen, den Stadtwerken neue Geschäftsfelder zu erschließen. In Schäfers vergangenen 13 Jahren übernahmen die Stadtwerke etwa die Gasversorgung, bauten den Bereich Datennetze auf, gründeten die zollernalb-data GmbH, übernahmen das Weilstettener Lochenbad in ihre Regie und bauten die Nahwärmeversorgung in der Innenstadt auf – all das neben dem normalen Tagesgeschäft rund um Strom und Wasser. Dass die Stadtwerke einen "hervorragenden Ruf als modernes, innovatives, kundenorientiertes und zukunftsfähiges Versorgungsunternehmen genießen, dazu habe Harald Schäfer wesentlich beigetragen, so Reitemann, dies mit einer hohen Fachkompetenz, Einsatz sowie mit seiner ruhigen, ausgleichenden und verlässlichen Wesensart.

Schäfer meinte, dass das nicht immer einfach gewesen sei. Er freue sich, dass die Stadtwerke gut aufgestellt seien. Inesbesondere die vergangenen 13 Jahre als Werkleiter seien aber auch anstrengend gewesen. Eigentlich wollte sich Schäfer schon im Sommer verabschieden, vertagte diesen Schritt aber, nachdem sein vom Gemeinderat bereits bestellter Nachfolger wieder abgesagt hatte. Ein neuer Mann steht mit Michael Reiß parat – für Harald Schäfer ist so der letze Wechsel, der in den Ruhestand, perfekt. Ping.