Dragan Tubic, Kai Häfner, Daniel Wessig, Christoph Foth und Felix König (von links) stemmen sich dem Wurf von Lübbeckes Drago Vukovic entgegen. Bis zum Spiel gegen den TV Großwallstadt wollen die Schwaben weiter an der Abstimmung feilen. Foto: Eibner

HBW spielt sich für Großwallstadt ein. Schlinger-Comeback steht in Aussicht.

Balingen - Big-Points hat Handball- Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Samstag mit dem 31:30- Auswärtssieg beim TuS N-Lübbecke gesammelt. Am kommenden Sonntag muss der HBW abermals auswärts ran – beim HSV Hamburg (15 Uhr, O2-World).Mit dem Sieg in Lübbecke hat das personell schwer gebeutelte Team von Trainer Rolf Brack seinen zwölften Tabellenplatz (11:25 Punkte) untermauert und den Vorsprung auf die Abstiegsplätze bei 11:25 Punkten auf fünf Zähler ausgebaut.

Der Erfolg nahm einen gewaltigen Druck von Mannschaft und Verantwortlichen. "Wir haben gemerkt, dass wir auch in der aktuellen Formation erfolgreich sein können, und nicht unbedingt auf die Schulterverletzung von Roland Schlinger mit einer Nachverpflichtung reagieren müssen", sagt Coach-Brack. Zumal es derzeit nicht ausgeschlossen scheint, dass der Österreicher bereits am Freitag in einer Woche im Heimspiel gegen den TV Großwallstadt (19.45 Uhr, Sparkassen- Arena) sein Comeback gibt.

Bis dahin aber liegt der Fokus weiterhin auf der Festigung des in Lübbecke so stark Präsentierten. "Wir wollen aus der neuen Konstellation ohne einen klassischen Rückraumlinken Ideen und Abläufe entwickeln, auch an der Abstimmung der 3:2:1-Deckung werden weiterarbeiten", sagt Brack. Die vielfach zitierte Floskel – "Wir schauen immer nur aufs nächste Spiel" – gilt beim HBW nur bedingt. Aufgrund dessen, dass in der kommenden Woche Christoph Theuerkauf und Kai Häfner von Montag bis Mittwoch beim Nationalmannschaftslehrgang in Barsinghausen dabei sind, stehen taktische Konzepte, die nicht nur in Hamburg sondern auch im Schlüsselspiel Großwallstadt greifen sollen, schon jetzt auf dem Trainingsplan.

Denn zwei Punkte wollen die Schwaben in den bis zum Jahreswechsel und der WM-Pause noch verbleibenden fünf Liga-Spielen mindestens holen. "Mit 13 Punkten könnte ich leben, 15 wären angesichts unserer Personalsituation sensationell", sagt Brack. Wer aber sagt eigentlich, dass am Sonntag nicht auch beim HSV etwas drin sein könnte, sollten Torhüter Nikolas Katsigiannis und seine Teamkollegen abermals einen Sahnetag erwischen. Denn beim Meister der Saison 2010/11 läuft’s derzeit alles andere als rund. Das Konstanteste am Team von Trainer Martin Schwalb ist dessen Inkonstanz. In der Liga haben die Hanseaten, die momentan auf die Langzeitverletzten Johannes Bitter, Oscar Carlén (beide Kreuzbandriss), Torsten Jansen (Patellasehnen- OP) und Blazenko Lackovic (Finger-OP) verzichten müssen schon jegliche Chancen auf den Titel verspielt: Mit 16:10 Punkten belegen sie seit der 26:34-Klatsche bei Frisch Auf Göppingen lediglich den sechsten Tabellenplatz.

Und am Donnerstag müssen sie in der Champions-League gegen Ademar Leon die 26:29-Pleite ausbügeln, die sie sich im vergangenen Gruppenspiel am Sonntag gegen eine arg ersatzgeschwächte SG Flensburg-Handewitt eingehandelt haben.