Interessiert verfolgen die Jugendlichen die Ausführungen des Ortsvorstehers und der Streetworker. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendprojekt: Kick-Off-Veranstaltung in Frommern: Jetzt sollen die Jugendlichen ihre Ideen einbringen

Bewegung ist ein großes Thema, Kinder- und Jugendbeteiligung bei der Umsetzung von Projekten auch: Am Freitagnachmittag hat die Kick-Off-Veranstaltung zur neuen Frommerner Dirtbike-Strecke stattgefunden, und viele sind gekommen.

Balingen-Frommern. Ortsvorsteher Stephan Reuß erklärte, wie die Arbeit im Ortschafts- und Gemeinderat abläuft und welche Schritte notwendig sind, um ein Projekt umzusetzen. Auch die Dirtbike-Strecke gehöre zu diesen Projekten, sagte er und verriet nebenbei, dass er selbst früher Skateboard gefahren sei: "Das Thema ist auch den Kommunalpolitikern wichtig."

Aber bei der Umsetzung seien die Jugendlichen gefragt: "Wir wollen nicht, dass euch die Stadt irgendwas hinstellt. Wir übergeben das Projekt an euch. Aber selbstverständlich helfen wir euch, wo wir können." Dass 16 Jugendliche zum Projektauftakt gekommen seien, zudem viele Ortschaftsräte, zeige, dass Interesse vorhanden sei: "Es ist ein sehr guter Start."

Die Balinger Streetworker Nadine Hempke und Mike Buck erklärten., wo die Dirtbike-Strecke entstehen soll: neben dem Sportplatz, auf 300 Quadratmetern, die Rampen nicht höher als drei Meter. Jetzt gelte es zu planen: Wie gestaltet man die Anlage? Wie pflegt man sie? Baut man sie für "normale" Fahrräder oder gezielt für BMX- oder Dirtbikes? Wie sieht es versicherungstechnisch aus? Und wie ist es mit der Altersbegrenzung?

Das komme ganz auf die Strecke an, sagte Mike Buck. Ob man es "niederschwellig" wolle, also für Jedermann, oder doch anspruchsvoller. Versicherungstechnisch werde die Gemeindeversicherung zuständig sein, und was die Art der Fahrräder angehe – das müssten die Jugendlichen selbst entscheiden. Eine erste finanzielle Unterstützung gebe es von der TSG Balingen, sagte Nadine Hempke. Aber das reiche nicht: "Wir brauchen mehr Geld, wir suchen noch Sponsoren."

Mehr Geld? Wie viel denn? Schwer zu sagen, meinte Ortsvorsteher Stephan Reuß. Sicher brauche man eine Einfriedung, damit niemand mit dem Motorroller hineinfahren könne. 10 000 Euro, schätzte Reuß, "plus-minus". Auch der Ortschaftsrat könne etwas zuschießen: "Die Arbeit, die die Jugendlichen hier investieren, soll am Geld nicht scheitern."

Von Seiten des TSV Frommern gab es Unterstützung, aber auch Bedenken: Man wolle hier "kein zweites Minispielfeld", sagte der Vertreter des Vereins. Dort gebe es unangenehme Begleiterscheinungen, Zerstörung und Müll. "Wir wollen Sauberkeit und Ordnung." Möglicherweise könne man Ordnungsamt oder Polizei einschalten, um ab und zu nach dem Rechten zu sehen.

Die Befürchtung hat der Ortsvorsteher nicht: Die Dirtbike-Strecke liege direkt neben dem Kunstrasenplatz, dort werde oft bis 22 Uhr trainiert. "Es ist ein belebter Platz, da sind immer Leute, die ein Auge drauf haben."

Und wann kann man endlich auf dem neuen Platz fahren? Vielleicht noch in den Sommerferien, vielleicht im Herbst, schätzte Mike Buck. Fest steht: Erst wird geplant, dann wird gebaut. Und fest steht auch, dass am kommenden Freitag, 23. März, ab 14 Uhr die nächste Besprechung stattfinden wird. Dann sollen die ersten Ideen für die Gestaltung eingebracht werden. Anregungen und Ideen könne man auch davor schon an die beiden Streetworker schicken – am besten per E-Mail.