Immobilien: Methodistische Gemeinde: Christuskirche wird abgerissen / Friedenskirche wird erweitert
Die evangelisch-methodistische Friedenskirche in Frommern wird für 1,65 Millionen Euro saniert und erweitert. Nach dem Zusammenlegen der drei Gemeinden und dem Verkauf der Grundstücke in Balingen und Streichen wird das Kirchenleben nun in Frommern konzentriert.
Balingen-Frommern. Drei Gebäude hat die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde bislang betrieben: die Christuskirche in der Balinger Hermann-Rehm-Straße, die Friedenskirche in Frommern und die Johanneskirche in Streichen. Doch diese sind in die Jahre gekommen, entsprechen vor allen in Sachen Brandschutz nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Schnell war der Kirchengemeinde klar, dass sie sich die Sanierung aller dreier Häuser nicht leisten kann. So wurde von der Gemeinde der Entschluss gefasst, die drei Gemeinden zusammenzulegen und in Frommern zu konzentrieren.
Grund war, dass dort das größte Grundstück vorhanden ist und somit auch die besten Erweiterungsmöglichkeiten bestehen. Nachdem die Stuttgarter Finanz- und Bau-Behörden der Kirche für die Planung und Finanzierung grünes Licht gegeben hatten, wurden die Gebäude in Streichen und Balingen verkauft, Spenden wurden gesammelt.
Die Johanneskirche in Streichen hat die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Dürrwangen-Stockenhausen, Margarethe Goth, privat gekauft, die Balinger Christuskirche ist im Eigentum eines Bauträgers. Sie soll abgerissen werden. An ihrer Stelle wird ein Komplex mit zwölf Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 1200 Quadratmetern entstehen. Diese hat der Architekt Peter Eberhardt geplant, der auch für den Ausbau der Friedenskirche verantwortlich zeichnet.
In Frommern will er die Kirche zur Kurt-Schuhmacher-Straße hin erweitern. "Wir wollen offensiv nach außen wirken", sagt Eberhardt. So soll die Nutzfläche mehrgeschossig von momentan 647 Quadratmetern um weitere 373 Quadratmeter vergrößert werden. Dadurch gibt es Platz für fünf neue Gruppenräume mit einer Fläche von 22 bis 45 Quadratmetern. Außerdem sind ein großzügiges Treppenhaus und ein lichtdurchflutetes Foyer geplant. Auch an den Pastor ist gedacht: Für ihn werden eine Wohnung mit fünf Zimmern, ein Garten mit Terrasse und eine Garage angegliedert.
Die Friedenskirche wird komplett energetisch saniert. Der Kirchensaal erhält eine neue Decke und einen neuen Boden. Er bekommt, ebenso wie der große Raum im Untergeschoss, eine Fußbodenheizung. Dieser Tage wird die Baugenehmigung erwartet, losgehen kann es dann im Frühjahr. Bis Herbst 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Finanziert wird die veranschlagte Gesamtsumme von 1,65 Millionen Euro zum Teil durch die Erlöse aus dem Verkauf der Gebäude in Balingen und Streichen in Höhe von 650 000 Euro. Zudem wurden bisher 185 000 Spenden gesammelt. Darüber hinaus will die Gemeinde, die aus 200 Gliedern und 100 Unterstützern besteht, ein Darlehen in Höhe von 470 000 Euro aufnehmen. Zudem wollen die Gemeindeglieder viel Eigenleistung einbringen.
Damit auch während der Bauarbeiten Gottesdienste abgehalten werden können, finden diese vom 1. Februar an zunächst im Untergeschoss statt. Wenn es dann draußen warm genug ist, soll im Garten ein Zelt aufgestellt werden. Dieses stammt von den "WesleyScouts Wilde 13", der Pfadfindergruppe der evangelisch-methodistische Kirchengemeinde "Ich freue mich auf die Zeltgottesdienste" blickt Pastor Reinhold Twisselmann voraus.