Ulrike Erath (links) und Christine Widmann organisieren in Balingen den Gottesdienst zum Weltgebetstag. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Weltgebetstag 2018: Auch Balinger Frauen beschäftigen sich mit Surinam / Alte Kulis als Spende

Frauen aus mehr als 120 Ländern rund um den Globus feiern am Freitag, 2. März, den Weltgebetstag. In Balingen tun sie dies ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Hermann-Berg-Straße.

Balingen. Die Veranstaltung organisieren Ulrike Erath, Pastoralreferentin der katholischen Gemeinde Heilig Geist, und Christine Widmann, die Frau des evangelischen Dekans, ganz im Zeichen der Ökumene. 80 bis 100 Frauen erwarten sie dazu.

Die Organisatorinnen weisen darauf hin, dass die Aktion in Balingen nur ein kleines Fragment einer globalen Aktion ist: Der gleiche Gottesdienst wird weltweit in fast 100 Sprachen gefeiert. "Das Weltumspannende hat mich an der Idee am meisten fasziniert", freut sich Erath.

Im Mittelpunkt steht 2018 der südamerikanische Staat Surinam, genauer gesagt: der Glaube und das Leben der Frauen dort. Der Idee des Tags entsprechend wird ihre Situation in der ehemaligen niederländischen Kolonie im Rahmen eines Gottesdiensts vorgestellt.

Die Besucherinnen singen gemeinsam mit dem von Birgit Knopp-Merz dirigierten "Chörle" Lieder aus dem Land am Atlantik und können danach gemeinsam Speisen nach surinamesischen Rezepten kosten.

"Gottes Schöpfung ist sehr gut", lautet in diesem Jahr das Motto. Das passe zur bedrohten Natur des tropischen Surinam, findet Widmann.

Doch der Tag ist nicht nur dazu da, Aufmerksamkeit für die Frauen in Surinam zu schaffen und Spenden für sie zu sammeln. Der deutsche Weltgebetstag sammelt zudem für Lehrkräfte und Psychologen, die 200 syrischen Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon Schulunterricht ermöglichen.

Zum Teil lebten diese schon seit sechs Jahren dort, weiß Ulrike Erath: "Ohne Bildung ist das eine verlorene Generation." Die Krankenhausseelsorgerin ist selbst in der Meßstettener Lea Flüchtlingshelferin gewesen und weiß deshalb aus erster Hand, dass viele syrische Familien für ihre Kinder keine Zukunft in ihrer alten Heimat mehr gesehen haben und geflohen sind.

Deshalb unterstützt auch das Balinger Frauen-Team die Aktion "Stifte machen Mädchen stark". Für diese werden an zahlreichen Stellen in der Stadt Sammelkartons für verbrauchte Kugelschreiber, Filz- und Klebestifte oder ähnliche Plastikröhrchen aufgestellt. Ein Recyclingunternehmen stiftet für jeden gespendeten Stift einen Cent an das Bildungsprojekt. Der Gedanke "global denken, lokal handeln" wird mit dieser Facette des Weltgebetstags Wirklichkeit.

Allerdings: Dadurch, dass jüngere Frauen heutzutage in der Regel berufstätig sind, sehen die Balinger Organisatorinnen des Weltgebetstags ein "Nachwuchsproblem". Erath bereitet diesen seit 1988 mit vor, Widmann seit 1989 (in Balingen seit 2013). Jüngere für das Helferteam zu gewinnen, sei schwierig, sagen die beiden – vielleicht auch wegen des etwas sperrigen Namens, hinter dem sich die gute und interessante Aktion verberge.

Sammelkartons der Aktion "Stifte machen Mädchen stark" stehen seit dieser Woche unter anderem in allen Gemeindehäusern und kirchlichen Kindergärten, im Balinger Gymnasium und bei der VHS, im Eine-Welt-Laden und bei Papier-Daniel.

Weitere Informationen: www.weltgebetstag.de