Galeristin Heidrun Bucher-Schlichtenberger (links) und Künstlerin Beatriz von Eidlitz Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Galerie Kunstblick zeigt Werke der deutsch-argentinischen Künstlerin Batriz von Eidlitz

Von Beate Müller

Balingen. Seit Sonntag zieren Kunstwerke aus Eisen und Papier die Wände der Galerie Kunstblick in Balingen. Die letzte Ausstellung im Jubiläumsjahr – die Galerie von Heidrun Bucher-Schlichtenberger besteht seit mittlerweile zehn Jahren – zeigt noch bis Ende Januar Werke der Künstlerin Beatriz von Eidlitz.

Unter Anwesenheit der Künstlerin stellte Kunsthistorikerin Heidrun Bucher-Schlichtenberger den Besuchern die Eigenheiten sowie den Schöpfungsprozess der Werke vor. Beatriz von Eidlitz schafft ihre Werke mit einer wenig verbreiteten Technik: Die Künstlerin pigmentiert Eisenplatten direkt und schöpft darauf Papier, das dann trocknet. Nach dem Trocknungsprozess wird das Papier abgezogen, und auf der Eisenplatte zurück bleiben Oberflächenstrukturen, die sich durch die Oxidation eingeprägt haben. Da jedes Pigment unterschiedlich oxidiert, werden demnach unterschiedliche raue Oberflächen erschaffen. Wenn es optimal läuft, entstehen auf diese Weise zwei Prägedrucke: Einmal auf dem Trägermaterial Eisen und zusätzlich auf dem abgezogenen getrockneten Papier.

Die Symbiose aus dem harten Material Eisen und dem weichen Papier äußert sich in unterschiedlichen Dominanzen: Mal bestimmt das Papier das Kunstwerk, mal wirkt die Eisenoptik werkbestimmend. Auch die Farbgebung variiert: Mal dominieren Naturtöne das Kunstwerk, andere hingegen werden durch eine intensive, knallige Farbe geprägt. Die Arbeiten der Künstlerin besitzen durch unregelmäßige Krater eine Oberflächenstruktur, die zum Anfassen verleiten mag. Demnach versteht sich Beatriz von Eidlitz nicht als Malerin, sondern mehr als Bildhauerin.

Geboren wurde sie in Buenos Aires und studierte während der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien Bildhauerei. Während eines weiteren Studiums der Angewandten Grafik und Malerei in München entdeckte sie ihre Leidenschaft zum Handschöpfen von Papier.

Zehn Jahre lang engagierte sie sich beim Neuaufbau der Papiermühle in Großpertholz in Österreich. Mittlerweile lebt und arbeitet die Künstlerin in München.