"Ein Licht für alle Menschen, die in diesen Tagen einen Stern brauchen", erbittet Pfarrer Braun.Screenshot: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Gottesdienst: Pfarrer Wolfgang Braun ist auch online zu sehen

Balingen. Von der Geburt Jesu, die einen neuen Anfang bedeutet, sprach Pfarrer Wolfgang Braun am ersten Weihnachtstag im Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche. Und er sprach von der Freude darüber, dass Gott Mensch wird: "Wir feiern miteinander dieses Geheimnis."

Die katholische Kirchengemeinde tat dies mit begrenzter Platzzahl, nach Voranmeldung und unter Einhaltung der Corona-Regeln in der Kirche. Jene Gemeindemitglieder, die nicht in die Kirche kommen wollten oder konnten, feierten daheim am Bildschirm, auf YouTube und in HD.

Zwei Dinge seien es, die ihn bewegten, sagte der Pfarrer: die allgemeine menschliche Verbundenheit, "die über das Menschliche hinausgeht in alles, was lebt", die "Seele Gottes, die in allem atmet". Gott sei in sein Eigentum gekommen als Mensch, sei Gast geworden in der Gestalt von Jesus. Und dass der Mensch sein Leben lang Gast sei auf der Erde, genau wie Jesus, der Mensch geworden sei: "Wir müssen dieses Gast-Sein ernst nehmen, mit der Pandemie, den Krisen, den Leiden und Freuden, und wir sehen: Alles ist gut."

Es gelte, die Herausforderungen zu meistern, "die Verzicht verlangen und uns in unseren Freiheiten beschränken". Und es ging um den Frieden auf Erden, den der Engel bei der Geburt Jesu verkündet habe: "Der Geist Gottes ist der Frieden in uns, der uns alle verbindet."

Ausgehend vom Evangelium des Johannes, "Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst", folgte die Bitte um "ein Licht für alle Menschen, die in diesen Tagen einen Stern brauchen, für alle, die heute einsam sind, für alle Andersgläubigen, die nicht Weihnachten feiern, weil sie deine Wahrheit auf anderen Wegen suchen". Nachdem Brot und Wein geteilt waren, erinnerte Pfarrer Braun an Millionen Nachrichten, die täglich versandt werden: "Gibt es Worte, auf die wir nicht verzichten können?", fragte er – und lieferte die Antwort: Unzählige Worte würden aus Liebe kommen. "Wir brauchen Liebe wie die Luft zum Atmen", sagte er und forderte die Gemeinde auf, etwas von dem Friedenslicht aus Jerusalem mit nach Hause zu nehmen, und zu spenden für die Menschen in Südamerika, wo die Kirchengemeinde Projekte unterstützt, mt ihnen zu teilen – so wie der Kirchengemeinderat, der für die Gottesdienstbesucher Weihnachtstüten gepackt hatte, die am Ausgang bereit lagen.

Manch ein Gottesdienstbesucher nahm eine Weihnachtstüte nach Hause mit, und ein kleines Friedenslicht von den Lichtern, die in der Kirche brannten