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Gesamtkirchengemeinderat erarbeitet Entwurf. Erneute Versammlung Ende Oktober

Die evangelische Gesamtkirchengemeinde Balingen ist mit ihrem Immobilienkonzept einen Schritt weitergekommen. Der Gesamtkirchengemeinderat hat am Dienstagabend in nichtöffentlicher Sitzung den Entwurf dafür beschlossen.

Balingen. Dieses Papier soll am Freitag, 25. Oktober, 18 Uhr, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das fertige Konzept zur Zukunft der 21 Immobilien soll dann möglichst noch in diesem Jahr vor den Kirchenwahlen, die am 1. Dezember stattfinden, endgültig verabschiedet werden.

Hintergrund des Immobilienkonzept ist der Umstand, dass auch in der Balinger Gesamtkirchengemeinde die Zahl der Kirchenmitglieder stetig zurückgeht. Nach den Kürzungen bei den Pfarrstellen stehen nun die Gebäude auf dem Prüfstand.

Zu den am Dienstagabend hinter verschlossenen Türen besprochenen Inhalten des Konzepts wollte Dekan Beatus Widmann am Mittwoch im Gespräch mit unserer Zeitung nichts sagen. Die Überlegungen von Seiten des Gremiums würden in der Gemeindeversammlung im Oktober vor- und gleichzeitig zur Diskussion gestellt. Vorabinformationen könnten den Anschein erwecken, dass bereits alles beschlossen sei, so Widmann – genau dies aber sei nicht der Fall: Die Gemeindeglieder seien ausdrücklich noch einmal zur Mitsprache eingeladen. Wahrscheinlich ergäben sich, so Widmann, in der Versammlung noch weitere Ideen, die man dann aufgreifen könne.

Widmann nannte das zu beschließende Immobilienkonzept am Mittwoch eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft der Gesamtkirchengemeinde. Die Gremien müssten dabei einen "nüchternen Blick" auf die Möglichkeiten werfen – das stehe mitunter im Gegensatz zu den oft emotionalen Beziehungen, die viele Gemeindeglieder mit den Immobilien verbinden.

Im Kern geht es um die Frage, wie viele Immobilien die Gesamtgemeinde künftig noch benötigt und damit in ihrem Eigentum behalten will (wir berichteten). Erklärtes Ziel ist es, so viele davon zu halten, wie für das kirchliche Leben in der Stadtkirchengemeinde sowie in den Gemeinden Engstlatt-Schmiden und Heselwangen-Balingen-Ost notwendig sind. Jede der drei Teilkirchengemeinden soll eine Kirche, ein Gemeindehaus, ein Pfarrhaus und einen Kindergarten behalten.

In Heselwangen-Balingen ist die Sachlage überschaubar: Dort gibt es ein Gottes-, ein Gemeinde- und ein Pfarrhaus. Engstlatt-Schmiden dagegen verfügt zwar ebenso über eine Kirche, aber über zwei Gemeinde- sowie zwei Pfarrhäuser. Die größte Herausforderung besteht in der Stadtkirchengemeinde, zumal nach der Fusion mit einem Teil der früheren Gemeinde Balingen-Ost: Auf deren Gebiet stehen mit der Stadt- und der Friedhofskirche zwei Gotteshäuser. Die Stadtkirche steht als Heimat der Stadtkirchengemeinde und Zentralkirche der Gesamtgemeinde nicht zur Disposition.

Gesprochen wurde zuletzt intensiv über die Bestand der Friedhofskirche: An dem denkmalgeschützten Gotteshaus ist eine umfassende und teure Sanierung unausweichlich. Von den Evangelischen wird die Friedhofskirche fast nur zu Beerdigungen genutzt, dazu aber auch von den Katholiken und anderen christlichen Gemeinschaften. Die Frage wird sein, ob eine andere Kirche oder vielleicht auch die Stadt bereit sein wird, sich diesen teuren Klotz ans Bein zu binden.

Neben den beiden Kirchen gibt es im Gebiet der Stadtkirchengemeinde auch zwei Gemeindehäuser: Das in der Stadtmitte ist zwar schön zentral gelegen, und räumlich bietet es ausreichend Platz für die verschiedensten Aktivitäten und Gruppen, etwa die Kantorei. Allerdings ist das Gebäude ebenfalls stark sanierungsbedürftig. Dazu kommt das Johann-Tobias-Beck-Haus.