Chorleiter Andreas Jenter, Jubilarin Elli Schühle, Brigitte Waidelich und Pfarrer Johannes Hruby Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Evangelische Gemeinde Ostdorf-Geislingen feiert Patrozinium / Elli Schühle wird geehrt

Das Pfingstfest wird von katholischen wie evangelischen Christen als "Geburtstag der Kirche" verstanden. Die evangelische Gemeinde Ostdorf-Geislingen feierte am Pfingstsonntag gleichzeitig ihr Patrozinium, an dem sie an den Todestag des heiligen Medardus von Noyon erinnert.

Balingen-Ostdorf. Pfarrer Johannes Hruby, der den Gottesdienst nach der Lutherischen Messliturgie feierte, erinnerte in der Lesung an das Leben des Heiligen, der der Namensgeber der Ostdorfer Medarduskirche ist. Die musikalische Gestaltung der Messe erfolgte durch den Ostdorfer Kirchenchor unter der Leitung von Andreas Jenter. Kyrie und Benedictus erklangen aus der "Missa Brevis" von Jakob de Haan, von Andreas Jenter schwungvoll und zugleich festlich am Klavier begleitet.

Obwohl der Kirchenchor urlaubsbedingt nur in einer kleinen Besetzung mit zwölf Stimmen angetreten war, verlieh er seinen Vorträgen durch kurz abgesprochene Endsilben eine transparente Leichtigkeit, die der Komposition zusammen mit guter Textverständlichkeit, exakter Absprache und abwechslungsreich gestalteter Dynamik einen schwungvollen und modernen Duktus verlieh.

Auch beim Credo aus dem neuen Gesangbuch und dem Segenslied "Schau auf die Welt" im Satz von John Rutter überzeugte der Chor durch einen harmonischen und ausgewogenen Gesamtklang und seine saubere Intonation.

In seiner Predigt machte Pfarrer Hruby auf die dreifache Rolle des Heiligen Geistes aufmerksam: Nachdem zu Lebzeiten Jesu die Menschen zu ihm kommen konnten, komme dieser nach der Himmelfahrt in Form des Heiligen Geistes zu den Menschen. Er wohne als Herr des Lebens in ihnen und wirke als Beistand und Lehrer in Lebens- und Glaubensfragen. Schließlich sei der Heilige Geist der ständige Botschafter für Frieden und Versöhnung, der als "Klebstoff" die Bruchstellen des menschlichen Lebens kitten könne. Pfarrer Hruby appellierte an die Gemeinde, den Geist Gottes in sich wirken zu lassen und so selbst zu Helfern und Friedensboten zu werden.

Nach dem Segen dankte Pfarrer Hruby den Ausführenden und lud die Gottesdienstbesucher zum Kirchenkaffee ein, bei dem die neu in der Kirche installierte Küchenzeile zum Einsatz kam und die Gottesdienstbesucher Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen erhielten.

Zuvor jedoch gab es noch zwei weitere Anlässe zu feiern: Brigitte Waidelich überreichte als stellvertretende Vorsitzende des Ostdorfer Kirchenchors der Sopranistin Elli Schühle die Ehrenurkunde für 25 Jahre aktive Sängertätigkeit. Von Chorleiter Andreas Jenter erhielt Schühle zusätzlich Blumen und ein Geschenk des Chors, der seine stellvertretende Vorsitzende außerdem noch mit einem Ständchen zu ihrem Geburtstag überraschte.