Ina tom Dieck bescherte dem Seerosengarten eine neue Attraktion: Eine Miniaturnachbildung des Circus Krone. Foto: Müller

Ina tom Dieck restauriert den Park in mühsamer Kleinarbeit. Neue Attraktionen für Kinder.

Balingen-Engstlatt - Einst war der Alpen-Seerosengarten ein verträumtes Kleinod, das vor allem die jüngsten Engstlatter seit Generationen schätzten. In den vergangenen Jahren verwahrloste der Park zunehmens. In mühevoller Kleinarbeit verhalf Ina tom Dieck dem Park zu neuem Glanz.

Nun können Besucher des Kinder-Freizeitparks das Ergebnis monatelanger Arbeit bewundern. Der Modellzug und das Seilbähnle, die Figuren, die Kartbahn und die Gartenzwerge – an allen Attraktionen nagte der Zahn der Zeit. Im Mai vergangenen Jahres hat die Gastronomin aus dem Hegau den Seerosengarten gekauft. Seither ist sie fleißig am Werkeln. "Zunächst dachte ich, dass vieles nicht mehr zu retten ist. Schließlich habe ich dann den ganzen Winter über Häuschen, Bänke, Figuren und Gartenzwerge neu angepinselt." Gelohnt hat es sich – der Grauschleier ist strahlenden Farben gewichen. Manche Teile musste die neue Besitzerin dann doch ersetzen – so bekam die Miniaturlandschaft neben einem modernen ICE auch einige weitere Attraktionen.

Was wurde denn nun alles erneuert auf dem zwei Hektar großen Gelände? "Fast alles", erklärt tom Dieck. Die Elektrik im Park wurde komplett ersetzt und Drainagen wurden verlegt. Auch die Inneneinrichtung des Restaurants wurde komplett erneuert. Die vorher unappetitlichen Klohäuschen wichen neuen, modernen Toiletten, die Wege im Park bekamen neuen Schotter und Rindenmulch, in neu angelegten Beeten blühen nun viele bunte Blumen.

Wo zuvor Gebüsch stand, steht nun eine Attraktion, auf die tom Dieck besonderes stolz ist. Durch ihre Catering-Tätigkeit beim Stuttgarter Weihnachtszirkus hat sie eine besondere Nähe zur Welt der Artisten. Ein zirkusbegeisterter Bastler vermachte ihr eine Miniatur-Nachbildung des Circus-Krone. Das Zelt, die Wohnwägen und die Figuren stellte er in liebevoller Kleinarbeit her.

Die Teiche befreiten tom Dieck und ihr Team von großen Mengen an Schilf und Gestrüpp. Effektive Mikroorganismen sollen nun nach und nach den Schlamm "aufessen" und klare Sicht auf die Karpfen und Goldfische, die sich in den Gewässern tummeln, geben. Im Sommer wird das Wasser von Seerosen überzogen sein – den Namensgebern des Parks. Die neu gestaltete Teichlandschaft kommt auch den beiden Wasserschildkröten zugute.

Vor allem für Kinder im Grundschulalter ließ sich tom Dieck Neues einfallen: Mit Kettkars können Kinder, aber auch Erwachsene, um Hindernisse rasen. Trampoline, eine Bobbycar-Rennbahn, ein Insektenmuseum und eine Goldwaschanlage ergänzen das Angebot.

Zu Beginn der 1960er-Jahre erschufen der Engstlatter Georg Jetter und seine Frau Maria am Dorfrand ein kleines Alpen-Paradies. Die Teiche grub er teils von Hand aus. Als begeisterter Alpinist baute er Berge und Schlösschen detailgetreu nach. Ina tom Dieck war in den vergangenen Jahren oftmals als Gast im Seerosengarten. Trotz des verwilderten Zustands war sie begeistert von der märchenartigen Welt, umgeben von Natur: "Als ich gesehen habe, dass der Seerosengarten zum Verkauf steht, hab ich gleich überlegt, was ich daraus Schönes machen kann."

Im ersten Monat nach der Neueröffnung am Ostersonntag machte das Wetter der Betreiberin des Seerosenparks einen Strich durch die Rechnung. Viele Blumen fielen der Kälte zum Opfer. Seit das Wetter der Jahreszeit eher gerecht wird, tummeln sich immer mehr Familien im Park – bis der Seerosengarten Ende Oktober wieder in den Winterschlaf versinken wird.

Weitere Informationen: Im Internet unter www.alpen-seerosengarten.de