Er kommt, sie geht: Manfred Seeger ist für Nicole Hoffmeister-Kraut in den Balinger Gemeinderat nachgerückt. Foto: Maier

Nicole Hoffmeister-Kraut im Gemeinderat verabschiedet. Manfred Seeger rückt nach.

Balingen - Stühlerücken im Balinger Gemeinderat: Den Platz der zur baden-württembergischen Wirtschaftsministerin berufenen Nicole Hoffmeister-Kraut in der CDU-Fraktion hat am Dienstag offiziell Manfred Seeger übernommen. Hoffmeister-Kraut sagte, dass sie über das Ausscheiden aus dem Gremium auch deshalb traurig sei, weil die Frauenquote der CDU-Fraktion damit nunmehr bei null Prozent liege.

Sie verspüre, sagte die 43-Jährige, angesichts ihres Abschieds aus dem Gemeinderat eine "große Wehmut" – schließlich lägen in dem Gremium ihre kommunalpolitischen Wurzeln. Mitglied des Balinger Stadtparlaments war sie seit 2009; 2014 wurde sie mit dem besten Ergebnis aller CDUler und dem zweitbesten Ergebnis aller Bewerber wiedergewählt. Im März schaffte Hoffmeister-Kraut im Wahlkreis Balingen den Sprung als Abgeordnete in den Landtag, kurz darauf wurde sie zur Ministerin ernannt – aber als Mitglied der Regierung darf sie kraft Gesetzes kein öffentliches Ehrenamt, wie es die Tätigkeit als Gemeinderätin ist, bekleiden. Sie muss raus aus dem Gemeinderat, ob sie will oder nicht.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann würdigte das kommunalpolitische Engagement Hoffmeister-Krauts in den vergangenen sieben Jahren, ebenso ihre Tätigkeit als Kreisrätin seit 2014. Sie habe sich stets offen, konstruktiv und freundlich eingebracht. Für das Amt als Ministerin sei sie nach seinem Erachten "bestens gerüstet", er wünsche ihr dafür Kraft und Mut, Durchhaltevermögen, Entscheidungsfreude sowie das notwendige Quäntchen Glück, das es in der Politik eben auch brauche.

Hoffmeister-Kraut meinte, dass sie die Arbeit im Gremium sehr vermissen werde. Sie bedankte sich bei den Kollegen aller Fraktionen, auch den früheren der Frauenliste, die seit 2014 nicht mehr im Gemeinderat vertreten sind, für die "gute und faire Zusammenarbeit". Die Lokalpolitik werde sie stets weiter verfolgen. Dem Gremium sowie der Stadtverwaltung wünschte sie ein weiterhin gutes Händchen, um Balingen weiter voranzubringen.