Pfarrer Christof Mayer informiert die Gruppe aus dem Zollernalkreis über die Kirche in Altshausen, Hermann den Lahmen sowie die Württemberger. Foto: Fußnegger Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Pilger aus dem Dekanat informieren sich über die Heiligen Oberschwabens und des Allgäus / "Fürsprecher der Behinderten"

Das katholische Dekanat und die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) haben zu einem Ausflug zu den Heiligen nach Oberschwaben und ins Allgäu eingeladen. Dekan Anton Bock gab den 52 Teilnehmern den Pilgersegen.

Balingen. Erste Station war der Heilige Fidelis in Sigmaringen. Bock zelebrierte eine Messe in der Stadtpfarrkirche St. Johann. Der Ministrantendienst, die Lesung und die Kommunionausteilung wurden von Teilnehmern getätigt. Stadtpfarrer Ekkehard Baumgartner ließ die Wiege des Heiligen Fidelis auf den Seitenaltar stellen, die normalerweise nur einmal im Jahr gezeigt wird.

Anton Fußnegger hatte die Fahrt organisiert und erläuterte die Lebensdaten des Heiligen, wonach er 1578 in Sigmaringen als Markus Roy geboren wurde und am 24. April 1622 in Seewis in Graubünden in der Schweiz den Märtyrertod fand. Pfarrer Baumgartner betonte, dass der Jahrtag des Martyriums groß gefeiert würde. Am Tag zuvor finde ein Symposium mit Fachleuten statt.

Der Ortsheilige von Sigmaringen genieße einen hohen Stellenwert, besonders in Südamerika. Fidelis sei Advokat gewesen. Die Unterdrückung der Armen habe ihn so bewegt, dass er den Beruf an den Nagel hängte und in den Kapuzinerorden eintrat. Von seinem Mutterhaus in Feldkirch wurde er als Militärseelsorger in den Rätikon/Schweiz geschickt. Er wurde nach einer Predigt in Seewis erschlagen. Der damalige Pfarrer von Sigmaringen habe die Familie Roy um die Wiege gebeten, die im Besitz der Kirchengemeinde ist.

Laut Pfarrer Baumgartner habe der damalige Pfarrer einen schlauen pastoralen Schachzug vollzogen. In der damaligen Zeit konnten ungetaufte Kinder kein normales Begräbnis erhalten und wurden nicht auf dem Friedhof beigesetzt. Fidelis war für die Gläubigen von Sigmaringen zweifelsfrei ein Heiliger. Es wurde ihm zugetraut, die verstorbenen Kinder für einen Moment zum Leben zu erwecken. In diesem Moment wurde die Taufe vollzogen.

Die Fahrt führte weiter nach Altshausen. Fußnegger informierte über Hermann den Lahmen, der am 18. Juli 1013 wohl in Altshausen bei Saulgau geboren und am 24. September 1054 im Kloster Reichenau oder in Altshausen gestorben sei. Er sei ein Jahrhundertwissenschaftler mit hoher Intelligenz gewesen. Er wird "Fürsprecher der Behinderten" genannt. In Altshausen wartete Pfarrer Christof Mayer auf die Gruppe seines Kurskollegen bei der Priesterausbildung und informierte über "Hermannus Contractus", wie er latinisiert genannt wird, sowie über die Schlosskirche und das Geschlecht der Württemberger. Man nahm die Gruft der Württemberger in Augenschein. Vor der Schädelreliquie Hermanns stimmte Pfarrer Mayer das "Salve Regina", das man Hermann als Komponist zuschreibt.

Das Essen wurde im Gasthaus am Schlossberg in Wolfegg eingenommen. Danach wurden die Wirkungsstätten des Segenspfarrers vom Allgäu besucht. In Merazhofen wirkte Augustinus Hieber vom 8. Juni 1936 bis zu seinem Tod am 4. Januar 1968. Der Mesner Konrad Schöllhorn informierte die Gruppe über den Segenspfarrer, der am 15. Februar 1886 in Straßdorf bei Schwäbisch Gmünd geboren wurde und in Tübingen Theologie studierte. Viele Gläubige kommen an das Grab Hiebers und bitten um Fürsprache. Ein Seligsprechungsverfahren werde angestrebt, in einem eigens gegründeten Gedächtnisverein wünschten dies mehr als 800 Mitglieder, hieß es.

Letztlich ging es zu Kaffee und Kuchen zu den Ordensschwestern in Reute bei Bad Waldsee. Für die "Schwäbsche Eisebahn" zum zwei Kilometer entfernten Durlesbach war es zu spät.

Das dreiköpfige Organisationsteam um Dekan Anton Bock freuten sich über 52 glückliche Gesichter am Ende des Tages.