Den Song "MfG" der Fantastischen Vier schreibt Brandelik innerhalb einer Stunde um: Er sucht Worte, die mit Corona zu tun haben zusammen, kreiert auf die "MfG"-Melodie einen CoronaRap. Foto: privat

Sven Brandelik veröffentlicht "Covid-19 - Das Virus lässt grüßen!" Viele positive Reaktionen. Mit Video

Balingen - Wie so oft ist Sven Brandelik zum "Joggeln" in der Natur unterwegs: Er joggt und jongliert dabei mit Bällen. In Gedanken bereitet er Sommerkurse vor, die im Lernforum Brandelik die coronabedingten Wissenslücken von Schülern füllen sollen. Plötzlich dreht er ab, sprintet heim: Die Muse hat ihn geküsst. "Schnell aufschreiben, sonst ist’s weg", denkt er.

"Ich hab’ mir daheim die Schuhe von den Füßen gerissen und mich, verschwitzt wie ich war, sofort an den PC gesetzt", erzählt Brandelik, der "im richtigen Leben" als Geschäftsführer des Lernforums Brandelik arbeitet. Den Song "MfG" der Fantastischen Vier schreibt Brandelik innerhalb einer Stunde um: Er sucht Worte, die mit Corona zu tun haben zusammen, kreiert auf die "MfG"-Melodie einen CoronaRap: "Das ging ratzfatz, danach waren gerade meine Klamotten trocken", sagt er grinsend.

Der Titel: "Covid 19 - das Virus lässt grüßen!" Anstatt "ARD, ZDF, C&A, BRD, DDR und USA, BSE, HIV und DRK, GbR, GmbH, ihr könnt mich mal", wie die Fanta 4 in ihren Song einsteigen, hört man nun Brandeliks gereimte und gerappte "WHO, RKI, Hygienziele, Pandemie, Klopapier, Geisterspiele, Lockdown, Etikette, Drostens Miene" - und noch viele andere Corona-lastige Worte mehr. "Um die hundert müssen es sein", rechnet er vor.

Viele positive Reaktionen

Entstanden ist eine extrem dichte Zusammenfassung der Begriffe, die sich seit Beginn der Corona-Pandemie in den Sprachgebrauch der Deutschen gedrängt hat. "So viele deutsche Begriffe sind dabei. Unglaublich, wenn man bedenkt, das die meisten neuen Wörter üblicherweise auf Englisch daherkommen und man sogar vom ›Niedergang der deutschen Sprache‹ redet", sagt der studierte Wirtschaftspädagoge. Noch eine Kostprobe? "Shutdown, Niesschutz, Risikogruppe, Notfall, R-Zahl, Vorsicht, Spucke!"

Zunächst spielt Brandelik seinen Song auf der Karaoke-Plattform "Smule" ein, unterlegt mit den fetten Beats von den Fanta 4. Die Reaktionen von Freunden, Familie sowie Ehefrau und Co-Geschäftsführerin Neha Brandelik sind so positiv, dass er seine Idee weiterspinnt. Er will seinen Song, der durchaus auch schwarzen Humor ("wir geh’n drauf") und satirische Elemente ("ab ins Leben, denn da fall’n wir auf") enthält, auf "YouTube" stellen und mit einer eigenen Melodie einspielen. Gesagt getan: Ein Wochenende nimmt er sich dafür Zeit, dann sitzt das Stück.

"Maskenpflicht, Aerosol, Abstrichprobe"

Statt Schlagzeug und wummernden Keyboard-Elementen, wie es bei Fanta 4 der Fall ist, hört man nun bei "Svenji B. Randelik", wie sich der 39-jährige Spaßvogel für seinen Ausflug in die Musikwelt nennt, die Melodie einer Spieluhr mit ihren eigentlich beruhigenden Tönen. Konterkariert von alarmierenden Worten wie "Maskenpflicht, Aerosol, Abstrichprobe".

"Covid-19: Das Virus lässt grüßen! Die Welt ist aus den Fugen, keiner steht drauf, wir gehen drauf, denn Corona ist Schall und Rauch", performt der Wortjongleur sein musikalisches Fazit.

"Aber wieso ist Corona Schall und Rauch?", fragt sich der Hörer dann. Brandelik erklärt: "Die Textzeile kommt ja im Original auch vor, und ich dachte, das passt ironischweise sehr gut: Man sieht das Virus ja selbst nicht, hört aber viel davon (Schall), und man möchte es nicht einatmen (Rauch). Und irgendwann wird es ja mal wirklich Schall und Rauch sein. Hoffentlich."

Weitere Informationen: https://www.lernforum-brandelik.de/