Gegenüber von Klein-Venedig sollen zur Gartenschau neue Häuser entstehen. Foto: Reich Foto: Schwarzwälder Bote

Technischer Ausschuss diskutiert Pläne im Rahmen der Gartenschau. Private Baugrundstücke sollen überplant werden.

Balingen - Zur Gartenschau 2023 soll auch der Uferbereich gegenüber von Klein-Venedig neu gestaltet werden. Dazu hat die Stadtverwaltung einen Bebauungsplan erstellt. Die Grünen-Fraktion kritisiert indes, er sei "im Hau-Ruck-Verfahren" entstanden und unausgegoren.

Als "Frevel" bezeichnet die Grünen-Fraktion des Gemeinderates die geplante Bebauung des Eyachufers, über die der Technische Ausschuss am Mittwochabend beraten hat. Vorgesehen ist, im Hinblick auf die Gartenschau dort die privaten Baugrundstücke an der östlichen Uferseite der Eyach, gegenüber von Zollernschloss und Klein-Venedig zu überplanen. So soll eine städtebaulich geordnete Entwicklung sichergestellt werden.

Urbanes Gebiet

Auf dem rund 8745 Quadratmeter großen Areal sind elf Häuser vorgesehen. Diese sind dreigeschossig angelegt, Parkplätze sind in Tiefgaragen vorgesehen, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Die Häuser sollen Flachdächer erhalten, die bepflanzt werden.

Insgesamt soll ein "Urbanes Gebiet" entstehen, das heißt, Gewerbe, Freizeit und Wohnen sollen vereint werden, wobei der Schwerpunkt auf dem Wohnen liegen soll. Angedacht ist auch, dass später einmal im südlichen Bereich auf Teilen des Freibadparkplatzes Gastronomie und Aufenthaltsplätze entstehen.

Uwe Jetter von den Grünen monierte in der Sitzung des Technischen Ausschusses, dass zwar Flach- aber keine Satteldächer vorgesehen sind. Zudem reicht ihm die geplante Dachbegrünung nicht: Er fordert ein Fassadenpflanzgebot. Darüber hinaus lebten in dem Areal Vögel, die auf der Roten Liste stehen würden. "Wir sind nicht gegen Innenverdichtung, aber gegen eine Zersiedlung der Landschaft", betonte er.

Baudezernent Michael Wagner hielt dem entgegen, dass der Wunsch nach Flachdächern von den Bauherren ausginge, da diese keine Obergeschosse mit Dachschrägen wollen. Zum Thema Vogelschutz - es handelt sich um den Eisvogel und um die Wasseramsel - betonte er: "Es wird kein Kahlschlag am Eyachufer erfolgen."

Oberbürgermeister Helmut Reitemann merkte bezüglich eines Fassadenpflanzgebots an: "Wir machen unseren Bauherren schon viele Vorschriften. Aber wir schließen eine Fassadenbegrünung ja nicht aus." Markus Wochner von den Freien Wählern kritisierte: "Wir machen Kompromiss um Kompromiss, aber glücklich bin ich mit dem Ergebnis nicht."

Bei drei Enthaltungen stimmte der Technische Ausschuss dem Plan zu.