Soziales: Der Weltladen zieht in der Neuen Straße ins "Lebenshilfe-Gebäude" ein / Mehr als 30 Mitarbeiter
"Mit etwas Wehmut", wie Conny Horn sagt, haben die Mitarbeiter des Balinger Weltladens im alten Domizil in der Schwanenstraße alles verpackt. Der neue Standort in der Neuen Straße ist nicht weit von dem Gebäude entfernt, wo der erste Balinger Weltladen angesiedelt war.
Balingen. Angefangen hat alles 1985, erinnern sich die Mitstreiter um Herbert Bieser, Josef, Herrmann und Conny Horn sowie Bernhard Schädle-Horn. Sie arbeiteten damals im Weltladen Meßstetten, dem ersten im Zollernalbkreis, und gründeten den Ableger in Balingen in einem städtischen Gebäude in der Neuen Straße 33 an der Ecke zur Färberstraße.
In den Jahren danach zog der Weltladen zweimal um: zuerst in den Zwinger am Alten Markt, dann in den Brückenweg – beides Gebäude im Eigentum der Stadt.
"Dann wagten wir den Schritt aus subventionierten Gebäuden in ein privates Mietverhältnis", so Bernhard Schädle-Horn. 1999 wurde der Laden in der Schwanenstraße 11 bezogen, wo der Weltladen 17 Jahre und vier Monate seinen Sitz hatte. In dieser Zeit bildete sich ein Team aus mehr als 30 engagierten Mitarbeitern.
Die Nachteile des Standorts an der Peripherie der Balinger Innenstadt zeigten sich mit den Jahren: Es gab nur ein kleines Schaufenster und "fast keine Laufkundschaft", so Conny Horn. So kamen Überlegungen auf, einen neuen Standort zu suchen.
Da traf es sich, dass die Lebenshilfe Zollernalb einen Neubau mit Wohnungen und einer Ladenfläche in der Neuen Straße 39 erstellte. So begann aus beiderseitigem Interesse eine Kooperation zwischen den Weltladen-Mitarbeitern und den Verantwortlichen der Lebenshilfe.
Die Weltladen-Macher durften die Geschäftsräume mitgestalten, und die Lebenshilfe übernahm beispielsweise den Innenausbau. So kommen einige Möbel aus der Lebenshilfe-Schreinerei in Balingen. Die übrige Ladeneinrichtung ist ein Prototyp, den die Behindertenwerkstatt in Bethel gebaut hat und der erstmals beim Weltladen Balingen eingesetzt wird. Da die Fläche für den Weltladen allein zu groß ist, teilt er sie sich mit dem Lebenshilfe-Ableger Albkult, der dort beispielsweise Albliegen und Feuerschalen ausstellt.
Mit dem Umzug nimmt der Weltladen auch neue Artikel ins Sortiment auf, etwa Kosmetika, Produkte fürs Bad und Lederwaren, Schals oder Gürtel für Männer sowie Kinderspielzeug. Die Mitarbeiter des Ladens hätten sofort hinter der Idee des Umzug gestanden, so Schädle-Horn, und einstimmig diesen Beschluss gefasst. Auch die Lebenshilfe strebe ähnliche Ziele wie die Weltläden an: die Verbesserung sozialer Verhältnisse. Der neue Laden wird am 7. Januar mit einem kleinen Fest eröffnet.