"Es hat Spaß gemacht": Heinz Jenter sitzt an seinem Schreibtisch im Streichener Rathaus. Nach 20 Jahren gibt er sein Amt als Ortsvorsteher ab. Er kandidiert auch nicht mehr für den Ortschaftsrat und Gemeinderat. Fotos: Hauser Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Heinz Jenter freut sich auf die Zeit nach seiner kommunalpolitischen Tätigkeit

Die Kommunalwahl rückt immer näher. Deshalb ist Heinz Jenter im Ort unterwegs, um Bewerber für den Streichener Ortschaftsrat zu finden. Drei Mitglieder werden nicht mehr kandidieren, eines davon ist er selbst. Jenter zieht sich ganz aus der Kommunalpolitik zurück.

Balingen-Streichen. Seit 1984 ist Jenter Streichener Ortschaftsrat und seit 1994 Ortsvorsteher. Im gleichen Jahr wurde er auch für die CDU in den Gemeinderat gewählt, dem er nun schon seit 20 Jahren ununterbrochen angehört. "Für die Streichener Vorhaben und Wünsche war das ein Vorteil", hält der 67-Jährige fest: "Denn es war schon leichter, mit der Fraktion im Rücken für Streichen einen Haushaltsposten durchzudrücken."

Und davon gab es in Streichen in den vergangenen Jahren einige: Straßen mussten saniert und Kanäle verlegt werden, das Feuerwehrgerätehaus, die Turnhalle und das Rathaus wurden modernisiert, der Wanderparkplatz beim Freibad wurde ausgebaut.

Gerne erinnert sich Jenter an die Eröffnung des Jugentreffs und die Anlegung eines Geschichtspfads. Und ein Vorhaben geht dem Ende entgegen, mit dem er fast seine ganze Amtszeit über befasst war: der Ausbau der Verbindungsstraße Balingen-Streichen. Der letzte Abschnitt wird in diesem Jahr umgesetzt: "Es wird auch Zeit. Sonst muss man dort wieder ausbessern, wo die Maßnahme begonnen wurde."

Blickt Jenter, der in Streichen geboren ist, zurück, hält er fest: "Es hat Spaß gemacht." Er betont aber auch, dass er sich stets auf die Streichener verlassen konnte, wenn es galt, anzupacken, so bei der Umgestaltung des Kinderspielplatzes und zuletzt beim Einbau der WC-Anlage im Rathaus: "Alles selbst geplättelt", sagt er nicht ohne Stolz.

Weitere Beispiele für den Zusammenhalt im Ort: Die DLRG-Ortsgruppe, an deren Spitze er viele Jahre lang stand, sorgt für den Betrieb des Freibads. Und mit der Streichener Dorfgemeinschaft, deren Vorsitzender er ebenfalls ist und der Vertreter der DLRG-Ortsgruppe, der evangelischen Kirchengemeinde, der Feuerwehr sowie des Turnvereins, des Albvereins und des Tennisclubs angehören, bereitet er das Dorffest vor, mit dem der Dorfplatz im Sommer eingeweiht werden soll. "Vom Gefühl her" hätte er durchaus noch weitermachen können, sinniert Jenter. Dennoch steht er zu seiner Entscheidung, aufzuhören: "Denn es ist gut, wenn ein anderer kommt, mit neuen Ideen."

Jenter freut sich nun darauf, dass er in Zukunft seine Freizeitgestaltung nicht mehr nach den Sitzungen der Gremien und Ausschüsse richten muss. Außerdem wartet daheim der Garten, in dem er nicht mehr nur den Rasen mähen will. Auch sein Archiv will er auf den neuesten Stand bringen, so dass er noch genug zu tun haben wird, wenn er sich aus dem öffentlichen Leben verabschiedet hat.