Gruppenarbeit mit Forschern der Hochschule: Auszubildende im dritten und vierten Ausbildungsjahr Mechatronik an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule. Foto: Hochschule Albstadt-Sigmaringen Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Angehende Mechatroniker der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen testen in ihrer Ausbildung neue Robotik-App

Erweiterte Realität zu Lernzwecken: An der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen wird derzeit der Prototyp einer Robotik-App getestet, die von Uwe Sachse und seinem Team an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen entwickelt worden ist.

Balingen/Albstadt. Die App macht 3D-Inhalte holografisch sichtbar und erleichtert das Verstehen und den Transfer von komplexen Prozessen in der Ausbildung zum Mechatroniker.

Der Prototyp beinhaltet unter anderem eine Applikation zur Bedeutung und zum Einsatz von Robotik im Umfeld von Industrie 4.0, unterschiedliche Roboterbauformen, Anwendungsbeispiele sowie die Roboter-Olympiade. Darin können die Auszubildenden ihre Fähigkeiten beim zielgenauen Steuern von holografischen Industrierobotern erproben.

Für die Beteiligten ist entscheidend, bei dieser Technik frühzeitig Erfahrungen zu sammeln und zu untersuchen, wie "Augmented Reality" (die Bezeichnung, zu Deutsch "Erweiterte Realität", steht für eine computerunterstützte Darstellung, die die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert und auf innovative Weise komplexe Lerninhalte veranschaulicht) bei jungen Menschen eingesetzt werden muss, um Motivation, Lernbereitschaft und Lernerfolg zu steigern. Im nächsten Jahr sind weitere Tests an sechs anderen Berufsschulen vorgesehen. "Wir waren sofort begeistert und haben uns gerne als Partner zur Verfügung gestellt", sagt Heiko Käppel, der das Projekt an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule leitet.

Bei der Kooperation geht es um ein Forschungsgebiet von nationalem Interesse: Wie kann die Attraktivität der beruflichen Aus- und Weiterbildung gesteigert werden? Teil der Zusammenarbeit ist die Entwicklung von sogenanntem Augmented-Reality-Inhalt bis zum fertigen Kurs. "Mit der Firma 4smartminds haben wir den perfekten Partner an unserer Seite", sagen Uwe Sachse und Heiko Käppel.

Bei den Studierenden der Hochschule Albstadt-Sigmaringen findet das Projekt großen Anklang. "Derzeit arbeiten wir mit zehn Studierenden, die sich in ihrer Freizeit für dieses Forschungsprojekt engagieren", sagt Frederic Graeb, Projektkoordinator der Hochschule: "Alle sind fasziniert von den Möglichkeiten, die cyberphysikalische Assistenz-Systeme bieten." Das Projekt wird noch bis zum Sommer 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.