Nach der konstituierenden Sitzung vor dem Rathaus: der neue Endinger Ortschaftsrat mit den drei ehemaligen Mitgliedern, die sich nicht mehr zur Verfügung gestellt haben: Olaf Wiesinger, Brigitte Mesch und Jürgen Laib (vorne, von rechts). Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gremium verpflichtet, Ortsvorsteher wiedergewählt, und ein dringendes Anliegen formuliert

"So, jetzt haben wir einen neuen Ortschaftsrat", sagte Ortsvorsteher Thomas Meitza. Davor hatte er drei altgediente Ratsmitglieder verabschiedet und die neu gewählten per Handschlag und Urkunde verpflichtet.

Balingen-Endingen. "Es gab nicht nur Positives, aber die erfreulichen Aspekte überwiegen", sagte Meitza in seinem Rückblick auf die vergangene Amtsperiode. "Endingen liegt mir als meine Heimatgemeinde am Herzen", erklärte er. Als drittgrößter Stadtteil mit 2300 Einwohnern brauche man sich nicht zu verstecken. Als bedeutende Themen für die nächsten Jahre nannte er die Ortsumfahrung Endingen-Erzingen, bei der es gelte, zeitnah in die Planung einzusteigen, die Sanierung der Turn- und Festhalle, das Pflegeheim, das Endingen brauche und für das ein Investor gesucht werden müsse, eine zweite Anbindung an die Kernstadt, und im ÖPNV ein Rufbus-System beziehungsweise die Möglichkeit, die Bahnstrecke Schömberg-Balingen für den Personenverkehr zu nutzen. Lauter Themen, die man, wie er sagte, nicht ewig vor sich herschieben dürfe.

Drei Ratsmitglieder, die sich bei der Wahl zum Ortschaftsrat nicht mehr zur Verfügung gestellt hatten, verabschiedete Meitza: Als "Urgestein der Kommunalpolitik" bezeichnete er Brigitte Mesch, die vor 30 Jahren erstmals ins Gremium gewählt worden war und sich über sechs Amtsperioden in einem "männerdominierten Gremium" behauptet hatte. Olaf Wiesinger habe sich in zwei Amtsperioden als "zuverlässiger Partner am Ratstisch" erwiesen. Jürgen Laib, der mit einer zehnjährigen Unterbrechung insgesamt 15 Jahre im Gremium war, bezeichnete Meitza als einen Querdenker, der viele nützliche Anregungen eingebracht habe. Dank gab es für die Ausscheidenden, und kleine Abschiedsgeschenke.

In geheimer Abstimmung einstimmig wiedergewählt wurde Thomas Meitza zum Ortsvorsteher. Die Wahl muss allerdings noch vom Balinger Gemeinderat bestätigt werden. Seine Stellvertreter, die ebenfalls in geheimer Wahl gewählt wurden, sind Arthur Weber und Jochen Urban.

In der konstituierenden Sitzung wurde auch ein Antrag an den Balinger Gemeinderat formuliert: Mit den Planungen für die B 27-Ortsumfahrung, die jetzt im "vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans sei, soll nicht bis 2024 gewartet werden. Laut Gesetz sei es möglich, dass ein "Dritter" – in diesem Fall die Städte Balingen und Schömberg – die Planung für ein Bauvorhaben übernehme. Sprich, den Gemeinderat zu bitten, die Planung vorzuziehen und die Kosten – geschätzt sind vier bis fünf Millionen Euro – über Jahre verteilt zu finanzieren. Schließlich sei es das "brennendste Verkehrsproblem in Balingen". Der Bitte könne, so die Anregung aus dem Gremium, die Bürgerinitiative etwas Nachdruck verleihen. Denn um die sei es in letzter Zeit etwas still geworden.