Elena La Porta Wardell und Tammo Wardell haben sich im Februar mit ihren Kindern im Zollernalbkreis niedergelassen. Fotos: Stiegler Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Elena La Porta Wardell und Tammo Wardell betreiben seit Februar den Seerosengarten / Saisonstart am Sonntag

"Ganz ehrlich: Wir haben die Arbeit ein bisschen überschätzt": gibt das Ehepaar Elena La Porta Wardell und Tammo Wardell zu. Seit Februar betreiben sie den Seerosengarten in Engstlatt. An diesem Sonntag beginnt die Saison. Sie haben große Pläne.

Balingen-Engstlatt. Lappen, Schwamm und Wischer liegen auf dem Holzbänkchen vor dem Gasthaus. Im Innenraum stehen Kanister mit Spülmittel und Allzweckreinigern. Draußen lehnen Besen an der Wand, und der Hochdruckreiniger steht auch bereit. Alles soll sauber sein und glänzen, wenn der Seerosengarten am Sonntag in die Saison startet.

"Die Anlange wird dieses Jahr 60 Jahre alt", erzählt das Ehepaar Wardell. Und das habe man ihr auch angesehen, als Tammo Wardells Tante, Ina tom Dieck, sie vor drei Jahren übernommen hatte. Wardell zeigt Fotos von damals: verschlammte Wege, überall Gerümpel und wuchernde Natur. Seitdem hat sich eine Menge getan, doch das junge Ehepaar hat noch viel vor: "Wir sind selbst junge Eltern und wollen die Anlage jungen Familien wieder zugänglich machen."

In den vergangenen zwölf Jahren war das Ehepaar immer unterwegs, denn Tammo Wardell ist Schausteller beim Zirkus. Im Februar haben sie sich entschlossen, sich hier niederzulassen und die Anlage zu betreiben. "Mit Publikum habe ich hier ja auch zu tun", lacht der 35-jährige Familienvater. Noch sind beide lediglich angestellt. Doch wenn alles gut läuft, wollen sie pachten.

"Mein Kopf ist voller Ideen, aber in der ersten Saison können wir noch keine Berge versetzen", gibt La Porta Wardell zu. Das sei schließlich auch eine Geldfrage. Seit Februar haben sie zusammen mit drei festen Mitarbeitern die Zäune gestrichen, ein neues Logo designt, Flyer verteilt, die Beschilderung ausgewechselt – das große Schild am Eingang ist handgeschnitzt – und alles gereinigt. Alleine die Beseitigung des Laubs habe fünf Tage gedauert.

Für die Zukunft planen sie eine Hängemattenschaukel, mehr Spielgeräte und ein kleines Riesenrad. Auch Hasen und Ziegen soll es geben. "Aber ich möchte noch nicht alles verraten", so La Porta Wardell augenzwinkernd. Aber: "Wer hier Attraktionen sucht, der ist falsch. Der muss in den Europapark." Stattdessen gehe es ums Verweilen und das Erleben der Natur. Daher soll der Fokus in den nächsten Jahren auch auf naturpädagogischen Elementen liegen: Erklären, welche Tiere im Wald leben, einen Imker oder Falkner einladen oder auch ein hängendes Holz-Xylofon installieren. Eine Ameisenkolonie gibt es bereits. In den fünf Teichen tummeln sich Enten, Fische, Frösche, ein Graureiher – und Schildkröten.

Den Mix aus Moderne und Tradition, der den besonderen Charme des Seerosengartens ausmacht, wollen sie beibehalten. Während das renovierte Gasthaus inzwischen hell, modern und bunt wirkt, dominieren im Außenbereich immer noch die 60 Jahre alten Miniaturschlösschen und manche Attraktionen aus den 1980er-Jahren, die regelmäßig generalüberholt werden.

Das Paar freut sich auf die neuen Herausforderungen. Und auf die warme Jahreszeit: "Im Sommer ist es hier herrlich schön, wenn alles blüht", schwärmt Elena La Porta Wardell. "Im Winter tauchen die Seerosen ab", freut sich auch ihr Mann: "Aber bald kommen sie wieder."

Weitere Informationen: Der Freizeit- und Spielpark Seerosengarten ist in den Osterferien täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungszeiten und Preise unter www.seerosengarten-balingen.de oder Telefon 07433/21672.