BETRIFFT: Bericht "Holcim weht kräftiger Wind entgegen" vom 26. Juni

Nun ja, was konnte man erwarten? Holcim-Werkleiter Dieter Schillo und seine Adjutanten durften vor dem Balinger Gemeinderat und einer überschaubaren Zuhörerschar darüber referieren, was man bei unserem Grünen-Umweltminister, im Regierungspräsidium und im Landratsamt schon lange weiß: Die Firma Holcim tut nur das, was man von höherer Stelle erlaubt und ausnahmegeregelt hat.

Man ist stets bemüht, alles noch zu verbessern, und Grund zur Sorge besteht nur, wenn die Süderweiterung und der Kulissenabbau des Plettenbergs nicht klappen sollte. Langweilige Propaganda in eigener Sache, wären da nicht die sehr kritischen Fragen und Anmerkungen von einigen Gemeinderatsmitgliedern gewesen, vorneweg von Werner Jessen. Auch der Beitrag von Klaus Hahn gefiel mir gut, weil er das ganze Umwelt-Dilemma aus einer anderen Sicht beleuchtet hat.

Eine völlig friedliche, sachliche Veranstaltung, die die Eingangsbemerkung von OB Helmut Reitemann, man möge auf Buhrufe verzichten, überflüssig machte. Überflüssig war auch die von ihm bestellten Securitymänner, die vor dem Sitzungssaal und auf den Parkplätzen Wache schoben.

Ein von mir nach seiner Aufgabe befragter Sicherheitsmann musste lächeln und wusste auch nicht, was er hier solle. Just in diesem Moment kam Stadthallen-Chef Matthias Klein und teilte dem guten Manne mit, dass er nun gehen könne, der Tagesordnungspunkt Holcim sei beendet. Auf meine Frage an ihn, warum Security-Personal nötig gewesen sei, antwortete Klein, dass der OB mit Protesten und Demonstrationen in einer Größenordnung gerechnet habe, die Sicherheitspersonal notwendig gemacht hätte. Jetzt wissen wir, was OB Reitemann von der NUZ und den Holcim-Kritikern hält und was er ihnen unterstellt.

Rainer Rehfuss

Balingen