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Bauprojekta feiert Richtfest für Millionen-Vorhaben in Balingen.

Ein Wohn- und Geschäftshaus? Viel mehr als das: Das städtebaulich bedeutende Vorhaben der Bauprojekta am Hinteren Kirchplatz geht nun auf die Zielgerade. Am Freitag wurde bei strahlendem Sonnenschein Richtfest gefeiert.

Balingen. Mit dem Fest hat das Projekt, das die Ansicht des Hinteren Kirchplatz wesentlich mitprägen wird, eine weitere wichtige Etappe geschafft. Neben den Bauherren waren am Freitag auch Investoren, künftige Eigentümer sowie vor allem viele Handwerker zugegen. Besonders imposant war der Blick auf die zehn Zimmermänner von Klaiber und Haas aus Wehingen, die den Richtspruch sprachen.

Dank der guten und reibungslos verlaufenden Arbeit von Architekt Michael Muffler und der Handwerker stehe der planmäßigen Fertigstellung wohl nichts mehr im Wege, sagte Bauprojekta-Geschäftsführer Bernd Eberhart am Freitag. Acht Millionen Euro werden in das Vorhaben investiert. Er dankte allen am Bau Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

Die etwa 790 Quadratmeter große Gewerbefläche im Erdgeschoss wird im Oktober an Rossmann übergeben. Die Drogeriemarktkette eröffnet dann ihre zweite Filiale in der Balinger Innenstadt. Die Zulieferung erfolgt über die Obere Kirch- sowie die ehemalige Adlerstraße, die im Zuge des Kirchplatz-Ausbaus mittlerweile zur Fußgängerzone umgewandelt worden ist. Bis Ende des Jahres sollen laut Eberhart zudem die 14 Wohnungen mit Größen zwischen 64 und 108 Quadretmetern in den Obergeschossen bezugsfertig sein. Elf dieser Wohnungen sind bereits verkauft.

Verglichen damit, wie lange es an der Stelle von den ersten Planungen bis zum Start des Vorhabens gedauert hat, geht es mittlerweile richtig fix. Seit 2003 hatte die Balinger Stadtverwaltung versucht, die Hofraum-Frage mit den Anliegern in dem Quartier zu regeln, um für das Grundstück Adlerstraße 7 (zuletzt Blue-Shop) und das Eckgrundstück zur Wilhelmstraße hin den Weg für einen Neubau frei zu machen. Dabei hatten die Stadtplaner immer auch die Neugestaltung des Hinteren Kirchplatzes im Hinterkopf.

Ursprünglich wollte der Bauunternehmer Reisch aus Bad Saulgau den Neubau verwirklichen. Das wurde nichts. Dann übernahm die Bauprojekta mit Sitz in Binsdorf. 2016 kaufte sie den Grund und Boden, nachdem mit den Anliegern alles geklärt war.

Die öffentliche Diskussion war indes noch nicht beendet: Neben der Frage des Abrisses des sogenannten Mesnerhauses wurde vor allem über die Dimension des geplanten Neubaus im Verhältnis zur Stadtkirche diskutiert. Statt der ursprünglich angedachten vier Geschosse sind es nun drei plus ein Dachgeschoss geworden; die Traufhöhe wurde um rund zwei Meter reduziert. Das Gebäude passe sich damit prima in den Hinteren Kirchplatz ein, sagte Bernd Eberhart.