Das kleine Holzpodium steht für kreative Balinger und Zollernälbler bereit. Hausherr und Pro Optik-Inhaber Wolfgang Pupke, Bernhard Jung und Peter Blechmann vom Verein Freiraum (von links) freuen sich auf das nächste Kreativpodium am 2. März. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Verein Freiraum – Balingen kreativ lädt zur nächsten Veranstaltung in die Friedrichstraße 48 ein

60 mal 60 Zentimeter groß, 20 Zentimeter hoch und aus Holz: Der Verein Freiraum hat eine neue Plattform für kreative Ideen geschaffen – ein "Kreativpodium" eben. Am Montag, 2. März, ab 19 Uhr, wird es im Gebäude Friedrichstraße 48 eingeweiht.

Balingen. Dann haben Kreative zehn Minuten lang die Möglichkeit, das vorzustellen, was sie sonst nur im Verborgenen, vielleicht daheim im Wohnzimmer, in ihrer Werkstatt oder unter der Dusche tun: singen, musizieren, rezitieren oder ihr ganz persönliches Kunstprojekt oder ihre eigene Erfolgsgeschichte präsentieren.

Neben der Vorstellung der Denkfabrik Zollernalb und des Kreativprojekts für freie Wände im Stadtraum und auf Firmengeländen, das in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Zollernalb als Stele realisiert wird (Hashtag "Kunst ist Energie"), berichtet Martina Graß über die Erfolge mit der von ihr entwickelten Methode zum symbolgestützten Schreiben. Sven Brandelik erzählt, was es für ihn bedeutet, kreativ zu sein, und welche Lehren er aus 27 Jahren Jonglage ziehen konnte. Zur Einstimmung treten die beiden Violinistinnen Carla Klein und Nina Assadollahniajami auf.

Der gemeinnützige Verein Freiraum – Balingen kreativ, 2014 von Dirk Baur, Peter Blechmann, Uwe Fliegauf, Bernhard Jung und Frank Türke als Gemeinschaftsprojekt gegründet, möchte Kreativität zu einem Merkenzeichen und Zukunftskonzept für Balingen und den Zollernalbkreis machen. Der Gedanke, der dahintersteckt: Jeder Mensch ist kreativ. Jeder denkt und handelt fantasievoll, assoziativ, gestaltend, arbeitet an der Verwirklichung seiner Ziele, löst dabei Probleme und schafft Neues.

Seit fünf Jahren will der Verein Freiraum mit dem Kreativpodium Mut machen, der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Vorgaben werden nicht gemacht. Die Darbietenden bekommen weitgehend "Freiraum". Die Veranstalter sind überzeugt: Das mache nicht nur Spaß, sondern sei letztlich auch die Voraussetzung für Innovation und Fortschritt.

"Es geht nicht darum, möglichst viele Menschen zu erreichen", betont Bernhard Jung, der Vorsitzende von Freiraum. Es gehe nicht um die Vorstellung von Geschäftsmodellen oder Investorensuche. "Es geht auch nicht darum, mit dem Podium Geld zu verdienen", erklärt Peter Blechmann den Nonprofit-Gedanken. Das Kreativpodium solle anspornen und Mut machen: Es diene als Ideenbörse und biete im Anschluss an die etwa einstündigen Darbietungen bei einem "Get-together" Raum für Diskussion, Kritik, Meinungsaustausch und das Knüpfen von Verbindungen: "Kreativität soll ein Markenzeichen und ein Standortfaktor werden."

Passend zur Idee des gemeinnützigen Vereins: das kleine Podium aus Holz, das man mitnehmen und praktisch überall aufstellen kann. Zum Beispiel auf dem Marktplatz oder im Park bei der Arbeitsagentur. Jedenfalls "weg vom Stadthallen-Rahmen, hinein in die Freiräume", wie Bernhard Jung sagt.

Für die Veranstaltung wird aus organisatorischen Gründen um Anmeldung gebeten per E-Mail an kreativ@frei raum-balingen.de.