Peter Spieß hat eine Menge Ideen für seine Heimatgemeinde. Foto: Reich Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalpolitik: Peter Spieß ist neuer Ortsvorsteher von Zillhausen und freut sich auf seine Aufgabe

Peter Spieß ist seit dem 23. Juli offizieller Ortsvorsteher von Zillhausen. Der 63-Jährige freut sich auf seine Aufgabe und hat jede Menge Ideen, wie man seine Heimatgemeinde noch attraktiver machen könnte.

Balingen-Zillhausen. "In Zillhausen kann man was bewegen", ist sich Peter Spieß sicher. Er weiß, von was er redet, denn er war bereits von 1999 bis 2014 Ortschaftsrat. Im neunen Gremium haben ihn seine Mitstreiter jetzt als Ortsvorsteher vorgeschlagen, was der Gemeinderat einstimmig absegnete.

Es sind kleine Dinge, die der 63-Jährige im Visier hat, die aber große Bedeutung haben können. So haben die Zillhausener zwar eine schöne Festhalle – doch in der gibt es kein Geschirr. Das möchte Spieß als erstes ändern.

Es sind auch große Dinge, die er vorhat. So steht die Rathaussanierung an. In dem Zusammenhang soll endlich der Förderverein einen eigenen Raum bekommen. Auch Umkleideräume für die Feuerwehrfrauen sollen im Rahmen der Sanierung entstehen. Doch dafür braucht es Geld.

Genauso wie für das leidige Thema Straßensanierung: Hailanderstraße, Tannenweg, Lönsweg, Wasserfallstraße..., es gibt einiges zu tun in der 870-Einwohnergemeinde. Überhaupt der Verkehr: "Wir haben eine wunderschöne Ortsmitte gemacht, aber da rauschen alle durch." Deswegen möchte der neue Ortsvorsteher die Tempo-30-Zone erweitern. "Ich bin bereits mit der Stadt im Gespräch", berichtet er.

Die Nahversorgung im Ort soll gestärkt werden

Was dem gebürtigen Zillhausener auch am Herzen liegt ist die Stärkung der Nahversorgung. Dass es keinen Metzger im Ort gibt, findet er schade, und auch die Gastronomie möchte er stärken. Es würde sich anbieten, im Hinblick auf die Gartenschau Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, findet Spieß.

Mehr Touristen in die Gemeinde zu holen, ist ihm ein großes Anliegen. Ideen hat er dafür genügend. "Zillhausen ist eine riesengroße Gemarkung", sagt er. Deswegen möchte er das Wander- und das Mountainbike-Netz ausbauen. Die zahlreichen Brunnen auf der Gemarkung könnten durch eine Brünnle-Tour verbunden werden.

Viel Potenzial sieht er auch im Zillhausener Wasserfall, wo sich der Büttenbach tief in den Jura eingeschnitten hat und ein beeindruckendes Naturschauspiel bietet. In unmittelbarer Nähe soll eine "Dirtbike-Strecke" für BMX- und Mountainbike-Fahrer entstehen.

Ein ganz besonderer Clou schwebt Peter Spieß zudem vor: ein Skywalk, wie ihn der Förderverein bereits angedacht hat. Eine Aussichtsplattform mit durchsichtigem Boden soll über dem 24 Meter hohen Wasserfall die Besucher anlocken. Am Fuße des Naturphänomens könnte dann ein Kiosk oder eine kleine Gaststätte die Touristen versorgen.

Bedarf sieht er bei der Ortskernverdichtung. Wie in anderen Gemeinden auch gibt es in Zillhausen und Streichen immer mehr zentrale Gebäude, die leer stehen oder sanierungsbedürftig sind. Zillhausen hat dabei das Luxusproblem, dass seine Gemarkung weit ist, der Ort Platz genug hat, nach außen zu wachsen. Das bietet wenig Anreiz, bestehende Häuser im Zentrum erst abreißen zu müssen, um sie dann neu zu bauen – wenngleich es Fördermittel, beispielsweise durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, gibt.

Trotz all der anstehenden, manchmal auch schwierigen Aufgaben sagt der Familienvater: "Ich freu mich richtig auf die Arbeit mit dem neuen, jungen Ortschaftsrat." Denn Peter Spieß ist überzeugt: "Man muss miteinander reden, und ich finde, ich hab einen ganz guten Draht zu den Leuten."