Schön und geheimnisvoll: das Bild "Frau" Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Die Balingerin Christiane Janowenz malt leidenschaftlich gern –­ und ist mit ihren Bildern ein kleiner Star im Internet

Wenn es um ihre Malerei geht, ist Christiane Janowenz wie ein Feuerwerk: Ideen hat sie viele, die Farben sind bunt und funkeln bisweilen – genau wie die Augen der quirligen Blondine, wenn sie von aktuellen Projekten erzählt. Mit Leinwänden und Farbe im Gepäck sieht man sie oft aus der City in ihr Haus auf dem Heimlichen Wasen kommen.

Balingen. Die Lockdowns haben für Christiane Janowenz nicht nur negative Seiten: Seit Kindestagen in Geislingen malt sie mit Begeisterung – aber erst jetzt, in Zeiten der Pandemie, hat sie wieder (fast) so viel Zeit dafür wie damals. Und das macht sich bemerkbar: Allein in den vergangenen drei Monaten hat sie auf ihrem Instagram-Profil drei ihrer lebensfrohen Bilder gezeigt und damit viele hundert Likes eingeheimst. Unter anderem "Frau" und "Eismeerwinterwelle" – abstrakte moderne Kunst, geküsst von Pop-Art-Einflüssen.

Und das ist nicht ohne Folgen geblieben. Über Instagram lernte die 38-Jährige den Inhaber der Balinger "monkey bar", Livioluca Palumbo, kennen. Für die Bar malte sie einen Affen, "Gorilla". "Der passt super ins stilvolle Ambiente der Bar", findet Christiane Janowenz. Kurz vor dem Lockdown stellte sie "Gorilla" dort aus, weitere Bilder sollten folgen. Dass der Affe jetzt wegen Corona ganz einsam in der Bar hängt, damit hatte so schnell keiner gerechnet. Doch die Hoffnung auf eine baldige Öffnung der Gastronomie ist geblieben.

Unterdessen ist Christiane Janowenz weiter am Kunstschaffen. Meist am Wochenende, abends, gelegentlich auch nachts. "Ein guter Ausgleich zu meinem Job als Einkäuferin in der Medizintechnik und Familie", sagt sie und blickt auf eines ihrer neuesten Projekte: ein Bild aus erdigen Acrylfarben und Kreide namens "Conversation". Das hängt im Wohnzimmer. "Das bleibt jetzt erstmal dort, obwohl es nicht fertig ist", sagt sie.

Denn so arbeitet Janowenz. Sie beginnt aus einem Impuls heraus zu malen, schaut, was daraus wird, macht Pausen, hängt das unfertige Bild auf – manchmal tagelang, wochenlang –, bis ein neuer Impuls, ein neuer Einfall ihr sagt, wie es weitergeht.

"Eine Reise ins Kreative, ein Abschalten und ein Spiel mit den Farben", nennt sie das. Denn Farben, die liebt sie einfach. Und mit ihnen zu "spinnen". "Farbenspinnerei" – das ist was für moderne Malerei: "Wenn ich mich jetzt in die Natur setzen würde und alles eins zu eins abmalen wollte, was ich vor mir sehe, das wäre Folter", erklärt sie: "Ich muss beim Malen in Bewegung sein."

Genau wie ihre Bilder, die viel Lebendigkeit ausstrahlen. Auch deshalb, weil Janowenz nicht nur mit Acrylfarben malt, sondern auch mit Kreidespray, Strukturpaste, Sand, ja sogar mit den Händen arbeitet. "Ich muss das Bild fühlen", sagt sie. Und eben, weil sie keine Angst vor Farben hat. Leuchtende, glitzernde und frische Werke sind das Ergebnis.

Wer sich alles ansehen möchte, kann dies auf Instagram (@chris_j508) tun.