Hilfe bei der neuen Technik: Für Senioren gibt es bald einen Internet- und Computerkurs bei der Volkshochschule. Foto: Schütz

Volkshochschule Balingen bietet "Internet & Co für die Generation 50 plus" an.

Balingen - Dass sich viele Senioren mit Internet und Computer überfordert fühlen, ist kein Geheimnis. Die Volkshochschule Balingen bietet jetzt eine Schulungsreihe an, die die wichtigsten Grundlagen zum sicheren Umgang mit diesem Medium vermitteln soll.

"Meine erste Begegnung mit einem Computer hatte ich im Jugendhaus", erinnert sich Klaus Seyfried, Leiter des Balinger Generationenhauses. "Ein Zivi machte mich damals darauf aufmerksam, dass Basteln bei den Kindern und Jugendlichen einfach nicht mehr aktuell sei. Also wurde ein Atari-Computer angeschafft, mit dem die Jugendlichen sofort viel besser klarkamen als ich. Ich habe mich da wohl auch ein bisschen gesperrt."

Etwa 20 Jahre ist Seyfrieds Erlebnis her. Inzwischen treffe man überall im täglichen Leben auf Computer: "Das erste, was man morgens hört, ist der Wecker – und der klingelt, weil in ihm ein Mikrocomputer steckt. Oder im Kaffeeautomat. Das lässt sich beliebig fortsetzen, der Computer begegnet uns auf Schritt und Tritt", erklärte Ottmar Erath, Leiter der Balinger Volkshochschule, seinen zahlreichen Zuhörern.

Die meisten von ihnen haben den Großteil ihres Lebens per Brief, Postkarte oder Telefon kommuniziert und ihr Wissen aus Büchern gezogen. Sie alle waren in den Cafétreff des "Bürgerkontakt" gekommen, um etwas über "Internet & Co für die Generation 50 plus" zu erfahren, eine Schulungsreihe der Volkshochschule für Computernutzer, die mit Internet und PC noch nicht richtig zurechtkommen und unsicher sind.

Grundlegende Computer-Kenntnisse werden gelernt

Dabei biete das Internet heute so gut wie alles: von medizinischen Informationen – »Mein Arzt hat einmal zu mir gesagt, er müsse inzwischen aufpassen, dass die Patienten nicht mehr über die Krankheit wissen, an der sie glauben zu leiden, als er«, bemerkte Erath dazu – über Fahrpläne und Rezepte bis zu Onlineshops, in denen einige der Gäste bereits selbst eingekauft haben.
Auch wenn sie Zukunftsvisionen eines Kühlschranks mit Internetanschluss, der "blinkt, wenn die Butter alle ist, und diese Info an den nächsten Supermarkt schickt" (Erath), eher als "Horror" empfinden – alle Anwesenden wollen lernen, mit dem neuen Medium richtig umzugehen.

Zeit für Wiederholungen und zum Üben werde es deshalb in den Kursen reichlich geben, erklärte Erath. Auf dem Programm stehen außer der Internetnutzung über PC oder Notebook und iPad auch grundlegende Computer-Kenntnisse. Neben Dozenten der Volkshochschule soll es auch freiwillige Mentoren geben, die der Gruppe helfen, das Gelernte zu vertiefen.

"Die Mühsale und Schwierigkeiten der neuen Technik kann man gemeinsam besser umschiffen", meinte Erath. Wer in seinem unmittelbaren Umfeld niemanden hätte, den er kurzerhand fragen könne, bliebe mit seinen Computerproblemen sonst oft alleine gelassen.

Das kann Klaus Seyfried nur bestätigen: »Irgendwann gab es bei der Stadt dann den ersten Personalcomputer, und man ist einfach Schritt für Schritt reingewachsen, hatte Leute um sich, die einem beim Umgang geholfen haben. Heute benutze ich Computer ohne Probleme.« Sich mit der modernen Technik vertraut zu machen, egal in welchem Alter, hält er für sehr wichtig: "Die Zeit bleibt nicht stehen."

Der erste Computerkurs der Volkshochschule Balingen startet am 21. Februar. Wer Interesse hat, kann sich bei Ottmar Erath (07433/90 8011) oder Klaus Seyfried (07433/ 24 50) melden.