Das Team des MVZ: Melisa Bektas, Reiner Buchholz, Yvonne Linder, Frank Duffner und Thomas Bauer (von links). Foto: Hertle

Zollernalb-Klinikum eröffnet Medizinisches Versorgungszentrum Neurochirurgie. "Alle Patienten können kommen."

Balingen - Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Neurochirurgie des Zollernalb-Klinikums öffnet am Dienstag, 1. Oktober, in Balingen seine Türen.

Die Räume der ehemaligen Krankenpflegeschule am Klausenweg sind unter der Regie von Projektleiterin Elena Sauter, Referentin der Klinik-Geschäftsleitung, in den vergangenen Monaten umgebaut und neu eingerichtet worden. Mit dem ersten MVZ, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Klinikums, so Geschäftsführer Gerhard Hinger, werde die ambulante und die stationäre Patientenversorgung verknüpft. Dafür habe man drei erfahrene Fachärzte für Neurochirurgie gefunden, die seit Jahren mit dem Zollernalb-Klinikum zusammenarbeiteten.

Frank Duffner, Thomas Bauer und Reiner Buchholz hatten leitende Funktionen am Universitätsklinikum Tübingen und am Reutlinger Krankenhaus inne, ehe sie sich mit einer Praxis in Reutlingen und einer Dependance in angemieteten Räumen im Winghofer Medicum in Rottenburg selbstständig machten und dann den Schritt nach Balingen taten.

MVZ für alle Patienten offen

Ihr Schwerpunkt sind die operative und konservative Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems sowie die Wirbelsäulenchirurgie. Hinger hebt hervor, dass das MVZ rechtlich wie eine Arztpraxis eingestuft sei. Es sei für alle Patienten offen. Das Procedere sei das gleiche wie in einer Facharztpraxis, nur dass es im Balinger MVZ schneller einen Termin geben werde.

Das Besondere am Versorgungszentrum, das direkt am Balinger Klinikum angedockt ist: Einer der Ärzte untersucht den Patienten und gibt Behandlungsempfehlungen. Sollte eine Operation erforderlich sein, würde sie derselbe Arzt im Klinikum vornehmen und den Patienten weiter betreuen.

Vergleichsweise niedrige Operationsquote

Es stehen neben Empfang und Wartebereich drei Untersuchungsräume, ein Raum für Physiotherapie, ein Röntgenraum sowie Büros und Nebenräume zur Verfügung. Die drei Ärzte werden von ihren Mitarbeiterinnen Yvonne Linder und Melisa Bektas unterstützt, die mit ihnen nach Balingen gewechselt sind. Dazu beginnt eine angehende Medizinische Fachangestellte ihre Berufsausbildung.

Duffner verweist auf die im Vergleich zu anderen Praxen niedrige Operationsquote: Rund zehn Prozent ihrer Patienten würden operiert. Er und seine Kollegen setzen auch auf andere Möglichkeiten, Erkrankten zu helfen.

Das vom Gesetzgeber gewollte Modell MVZ kann laut Hinger dem Mangel an Fachärzten im ländlichen Raum abhelfen.

Ende Oktober ist ein Tag der offenen Tür in den neuen Räumen geplant.