Wirbt für Neugier, Wissensdurst und Fantasie: Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Eröffnung mit Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und vielen großen und kleinen Gästen

Abschluss und Neueröffnung: Am letzten Tag des Popup-Labors Baden-Württemberg mit 18 Powerworkshops und mehr als 400 Teilnehmern wurde am Samstag in den Räumen der VHS in Weilstetten die "WissensWerkstatt Zollernalb" eröffnet.

Balingen-Weilstetten. Das Ziel: Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Ottmar Erath, Leiter der VHS Balingen, stellte das Konzept vor. Er erwähnte die JugendTechnikSchule, die seit 2016 sehr gefragt sei, das Coding College sowie die Gründer- und die ForscherWerkstatt.

In Gesellschaft lernt sich’s leichter – sei es die Kodiersprache für Computer, sei es Elektronik oder handwerkliche Geschicklichkeit. Im Vordergrund sollen, so Erath, Freude und Neugier stehen. Dann sei auch der Zugang zu komplexen Inhalten einfacher. Mehr als 270 Personen hätten sich bereits vor Eröffnung der Wissenswerkstatt, angemeldet. Rund 40 Bildungs- und Lernangebote gebe es an den beiden Standorten in Weilstetten und in Haigerloch-Stetten.

"Die Förderung der MINT-Fächer ist wesentlich mehr als eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung", stellte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut klar: "Es geht um die Zukunft unseres Landes!" Sie erklärte, dass die Angst vor der Digitalisierung nicht gerechtfertigt sei, weil sie mehr Chancen als Nachteile bringe.

Angesichts des Fachkräftemangels seien gerade die Kinder und Jugendlichen die Hoffnungsträger: "Sie haben Neugier, Wissensdurst und Fantasie. Nur wenn in unseren Unternehmen dieser kindliche Geist Einzug hält, können wir in die digitale Zukunft mit Tempo durchstarten", sagte die Ministerin. Auch wenn Baden-Württemberg eine führende Industriekraft sei, dürfe man den Ehrgeiz nicht aufgeben und müsse die Digitalisierung zu einer Stärke machen.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann verglich die Digitalisierung mit einem Zug: "Es besteht nicht die Möglichkeit, nicht einzusteigen. Wir können vorne einsteigen und Vorreiter der Innovation sein, oder hinten einsteigen und uns passiv ziehen lassen." Kinder und Jugendliche müssten auf das digitale Zeitalter gut vorbereitet werden. Das Gleiche betonte Bürgermeister Reinhold Schäfer.

Katharina Höckh, Projektleiterin des Coding College, nahm der Mystifizierung um das Thema Technik und Digitalisierung den Wind aus den Segeln: "Sie alle haben heute morgen schon programmiert", sagte sie. "Sie sind aufgestanden, haben sich im Bad die Zähne geputzt und sich für Brötchen oder Müsli entschieden. Beim Programmieren handelt es sich eben darum: um den einfachen Ablauf der Dinge. Das ist nicht schwer, das kann jeder!"

Wie amüsant dieser einfache Ablauf sein kann, bewies der humanoide Roboter, der von der Volksbank Hohenzollern-Balingen für 10 000 Euro bereitgestellt worden ist. "Vobi-Hobi" präsentierte einen kleinen Tanz, der in den vergangenen sechs Wochen programmiert worden war. "Puh, ganz schön anstrengend!", meinte er, sehr zur Begeisterung des Publikums.

Die Bildungsangebote der WissensWerkstatt sind, wie am Rand der Eröffnung zu erfahren war, preislich so gehalten, dass sie sich jeder leisten kann. Termine sind vor allem in den Ferien und an den Wochenenden, um den Schulalltag nicht noch stressiger zu gestalten.

Auch die musikalische Umrahmung der Veranstaltung hatte einen innovativen Charakter. Das "Duo Nandman" – Fernando Felipe Arias und Christian Zimmermann – spielte am Keyboard klassische Stücke digital bearbeitet. Das Genre nennt sich "Neo-Avantgarde" und ist digitale Kunst.