Das Rotkehlchen gehört zu den unverwechselbaren Vögeln. Da es sich überwiegend von Larven und Käfern ernährt, braucht es im Winter Hilfe bei der Futtersuche.Foto: Drerer Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: NABU ruft vom 10. bis 12. Januar zum Zählen auf

Wer flattert denn da durch den winterlichen Garten? Der NABU ruft zur bundesweiten "Stunde der Wintervögel" auf.

Zollernalbkreis. Vom Montag, 10., bis Mittwoch, 12. Januar, können Vogelfreunde eine Stunde lang Vögel beobachten, zählen und dem NABU melden. "Nach dem zweiten Rekordsommer in Folge könnte die Zählung Aufschluss darüber geben, wie sich Dürre und Hitze auf die Vogelwelt auswirken", so Siegfried Fechter vom NABU Haigerloch-Rangendingen. "Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse."

In diesem Jahr könnte es interessante Erkenntnisse für den Eichelhäher geben. "Im Herbst haben wir einen massiven Einflug dieser Art nach Deutschand beobachtet", so Fechter. Im Oktober registrierten Vogelzugzählstationen 16 Mal so viele Eichelhäher. Fechter: "Ähnlich hohe Zahlen gab es zuletzt 1978."

Als Grund vermuten die Ornithologen, dass es 2018 in Nordosteuropa eine Eichelvollmast gab, also viele Eicheln herangereift sind. So konnten mehr Eichelhäher den Winter überleben und brüten. "Viele dieser Vögel sind nun zu uns gezogen", erklärt Fechter. Seit die Eichelhäher nicht mehr aktiv wandern, scheinen sie wie vom Erdboden verschluckt. Die Stunde der Wintervögel könnte zeigen, wo sie geblieben sind.

Vielleicht kann sogar der in Deutschland fast noch nie beobachtete Hakengimpel entdeckt werden. Dieser Finkenvogel aus der nördlichen Taigazone wurde vermehrt im südlichen Skandinavien beobachtet. Besonders in Gärten mit früchtetragenden Vogelbeerbäumen könnten diese roten oder gelben Vögel mit ihren typischen weißen Flügelstreifen auftreten.

Die "Stunde der Wintervögel" ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet zum zehnten Mal statt. Jeder kann eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zählen und dem NABU melden.

Notiert wird von jeder Art die höchste Anzahl, die in einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoe gel.de bis 20. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 11. und 12. Januar von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800/1 15 71 15 geschaltet.

An der letzten großen Nabu-Vogelzählung 2018 beteiligten sich mehr als 138 000 Menschen. 95 000 Meldungen gingen ein.

Der Haussperling ergatterte den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in den Gärten. Kohlmeise und Feldsperling folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Weitere Informationen: www.stundederwintervoe gel.de. Dort stellt der NABUeine Zählhilfe, Porträts der häufigsten Vogelarten sowie Tipps zur Winterfütterung zur Verfügung.