Verschiedene Konfliktsituationen werden zunächst gespielt und anschließend diskutiert. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: In einem Theaterprojekt wird das Thema "Gewalt im Namen der Ehre" aufgegriffen

Einen besonderen Schultag haben rund 70 Schüler der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen erlebt. Zu sehen war das Theaterprojekt "Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?".

Balingen. Darin wird das Thema "Gewalt im Namen der Ehre" interaktiv diskutiert. Das Projekt war von Judith-Annette Dold, die unter anderem Ethik unterrichtet, an die Schule geholt worden.

Das Projekt ist eine Kooperation der Frauenrechtsorganisation Terre Des Femmes, der Beratungsstelle Yasemin und der mobilen Theaterbühne "Mensch: Theater!". Es wird vom Ministerium für Integration finanziert.

Die Schüler setzten sich schon während des Stücks mit dem Thema "Gewalt im Namen der Ehre" auseinander und vertieften das Gesehene anschließend in theaterpädagogischen Workshops. So wurden verschiedene Konfliktsituationen aus dem Alltag von Jugendlichen aufgegriffen, die mit dem Thema "Gewalt im Namen der Ehre" zu tun hatten.

Die verschiedenen Szenen – Ächtung von Homosexualität, Einschränkung durch traditionelles Rollenverständnis, Jungfräulichkeit und Zwangsverheiratung – wurden vom Ensemble kurz gespielt und danach mit den Jugendlichen besprochen.

So konnten sie in das Geschehen eingreifen und Handlungsvorschläge machen, wie eine Situation entschärft oder zu einem anderen Ende kommen könnte.

Terre Des Femmes und die Beratungsstelle Yasemin informierten darüber hinaus über Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten für Jugendliche, die von "Gewalt im Namen der Ehre" betroffen sind, und diskutierten mit den Schülern über Tradition, Menschenrechte und die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Während der Workshops hatten die Lehrkräfte und Schulsozialarbeit Gelegenheit zu einem Informationsgespräch.