Sie haben sich vor eines der knallbunten Bilder gestellt (von links): Helmut Reitemann, Heidrun Bucher-Schlichtenberger und "Mad Matze B.art.L". Foto: Hauser

Heimspiel: In der Rathaus-Galerie sind Werke des Balinger Künstlers "Mad Matze B.art.L" zu sehen.

Balingen - Ausverkauft ist am Mittwoch die Balinger Rathaus-Galerie gewesen, das Interesse riesengroß. "Mad Matze B.art.L" hatte dort "Heimspiel", als die Ausstellung mit seinen Werken eröffnet wurde.

"1%Kunst Heimspiel" – so lautet auch deren Titel. Zu Recht, sagte Oberbürgermeister Helmut Reitemann in seiner Begrüßung, der sich über den großen Andrang freute. Denn Mad Matze B.art.L (Matthias Bartl) habe seit 2010 sein Atelier, eher vielleicht seine Werkstatt, in Balingen und lebe auch seit 2011 wieder in der Kreisstadt. Wie in den Jahren zuvor in der Rathaus-Galerie werde einem regionalen Künstler eine Plattform geboten, wobei sich die Besucher auf eine "ganz andere Kunst" freuen dürften: auf Street-Art.

Diese werde von illegalen Graffiti-Sprayern geprägt, führte Kuratorin Heidrun Bucher-Schlichtenberger aus. Doch mit ihnen habe "Mad Matze" nicht mehr zu tun, er habe der Illegalität abgeschworen: Zum einen, weil sein Stil und seine Handschrift bekannt seien, zum anderen, weil er seine Werke öffentlich zeigen wolle. Seine Wandlung vom Streetart- zum etablierten Künstler habe ihm aber viel Kritik eingebracht.

Der Balinger Künstler habe sich autodidaktisch weitergebildet, führte die Kuratorin weiter aus. Er benutze weder Skizzen oder Pläne, er arbeite nach "Bauchgefühl" und lege zunächst den Hintergrund an, mit Stoffen oder Servietten oder auch alten Zeitungen, die ihm einfach in den Schoß gefallen seien. Danach lege "Mad Matze" die Schablone auf und sprühe. Er verwende diese manchmal auch mehrfach – zum Beispiel jene mit der Stadtkirche und dem Zollernschloss als Symbol für Heimat, zu sehen auf den Bildern in der Ausstellung, so bei "Heimat eben".

"Mad Matze" schaffe knallbunte Bilder und nutze die Farbe als Blickfang als bewusst positive Suggestion. Er wolle den Betrachter neugierig machen, ohne Vorgaben: "Es gibt kein Richtig oder Falsch", so Heidrun Bucher- Schlichtenberger.

Info:  Die Ausstellung ist noch bis zum 28. November zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.