Der Balinger Waldkindergarten im Gebiet Binsenbol. Foto: Vöhringer-Damm

In der Natur sind Kinder weniger gefährdet. Kein Spielzeug muss desinfiziert werden.

Balingen - Während die meisten Kindergärten mit den Vorgaben zur schrittweisen Wiederöffnung hadern, läuft der Betrieb im Balinger Waldkindergarten zwar eingeschränkt, aber recht problemlos. Denn in der Natur sind die Kinder weniger gefährdet.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

"Die Ansteckungsgefahr ist bei uns geringer, denn wir sind draußen", bringt es Birgit Vöhringer-Damm auf den Punkt. Sie ist die Leiterin des Balinger Waldkindergartens im Gebiet Binsenbol.

Am Freitag vergangener Woche hatte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) angeordnet, ab Montag die bisherige Notbetreuung an den Kindergärten in Richtung eines reduzierten Regelbetriebs schrittweise auf bis zu 50 Prozent der Kinder auszuweiten. "So können die Abstandsgebote mit halben Gruppengrößen gewahrt, Eltern aber weiter entlastet und den Kindern ein Stück Normalität zurückgegeben werden", sagte die Ministerin.

"Der Wald ist groß"

In der Praxis gestaltet sich das schwieriger, denn kaum ein Kindergarten sah sich in der Lage, die Vorgaben über das Wochenende umzusetzen. Anders beim Balinger Waldkindergarten: Dort gibt es seit Anfang Mai eine Notgruppe und seit Montag Regelgruppen mit jeweils der Hälfte der normalen Kinderzahl und fest zugeordneten Erzieherinnen.

Das klappt gut, da die Kinder nicht in geschlossenen Räumen betreut werden müssen. "Der Wald ist groß", sagt Vöhringer-Damm. Zudem breitet sich das Virus im Freien weniger stark aus. Ein weiterer Vorteil, wenn die Kinder in der Natur beschäftigt werden, ist, dass kein Spielzeug desinfiziert werden muss.

Als die Kinder zum Wochenbeginn ihre Spielkameraden wiedergesehen hätten, hätten sie sich riesig gefreut, berichtet die Kindergartenleiterin. Als erstes stand Molche- und Kaulquappenbeobachten an. Freudestrahlend hätten die Jungen und Mädchen die Tiere bestaunt, erzählt Vöhringer-Damm. So würden die Kinder für die Natur sensibilisiert und sind weniger ansteckungsgefährdet.