Vom "Adler" und der "Sonne" ist nichts mehr zu sehen. Doch mit dem Bau des neuen Wohnkomplexes kann noch nicht begonnen werden. Foto: Frei

Die beiden Gebäude Hauptstraße 26 und 28 in Weilstetten sind abgerissen, der "Adler" und die "Sonne" sind Geschichte. An deren Stelle ist ein Wohnkomplex geplant. Doch nicht die Baumaschinen rücken an, sondern erst einmal Mitarbeiter des Landesdenkmalamts.

Balingen - Wie es in einer Mitteilung der Behörde heißt, berühre das Bauvorhaben in mehrfacher Hinsicht die Belange der archäologischen Denkmalpflege. Es befinde sich im Prüffallgebiet "Römische Siedlungsreste" und "Römische Straße" sowie im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Ortsgebiet des ehemaligen "Weilheim". Zudem lägen die Flurstücke im unmittelbaren Nahbereich der wahrscheinlich bis in das Frühmittelalter zurückreichenden Kirche St. Dionysius, die als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingestuft sei, sowie im Nahbereich römischer Siedlungsreste und eines alamannischen Friedhofs des Frühmittelalters, ebenfalls als Kulturdenkmal deklariert.

"Interesse an den 28 Wohnungen ist groß"

Ein wenig östlich der Bebauungsfläche verlaufe darüber hinaus der Lochenbach, sodass der Bereich auch "siedlungsgünstigen Anschluss" an ein Fließgewässer aufweise, so die Behörde weiter.

Sämtliche Bereiche, in denen durch die anstehende Baumaßnahme Grabungen vorgenommen werden müssten, insbesondere die Bereiche der Baugrube für den Gebäudekomplex mit Tiefgarage sowie für Leitungstrassen, seien bei positiver Befundlage archäologisch zu untersuchen und auszugraben. Diese Maßnahme diene dazu, Kulturdenkmale, die von dem Bauvorhaben beeinträchtigt oder zerstört werden, fachgerecht zu dokumentieren. Sollten Kulturdenkmale vorhanden sein, seien anschließend Rettungsgrabungen notwendig, hält das Landesdenkmalamt fest.

Auch wenn der Termin für den Beginn der Untersuchungen noch nicht vorliegt, geht Harry Maisner, Geschäftsführer der Pre-Bau in Jettingen, die das Vorhaben stemmt, nicht davon aus, dass es zu größeren Verzögerungen kommt. "Wir haben von den örtlichen Besonderheiten gewusst", erklärt er. Eine Teilfreigabe liege bereits vor, weshalb er hofft, dass auch bald richtig gebaut werden kann, denn "es gibt viele Interessenten".

Geplant ist ein Gebäudekomplex mit 28 Wohneinheiten speziell für ältere Menschen. Mit der Fertigstellung wird laut Maisner im späten Herbst 2022 gerechnet – sollte es keine größeren Verzögerungen geben und das Wetter mitspielen.