Die Gruppe Dead Hands spielt im Zirkuszelt "Psychodelic Underground Folk Rock" und wird dabei von Sängerin Fee Reega unterstützt. Foto: Mader

Balinger Bands geben einzigartiges Konzert in der Frommerner Manege. Das Publikum ist begeistert.

Balingen-Frommern - Die Leidenschaft für den Zirkus haben Kinder in der Manege des Zirkuszeltes auf dem Frommerner Festplatz entdeckt. Leidenschaft für Musik haben ehemalige Balinger Bands unter dem Motto "Concert At The Circus" demonstriert."Als ich ein Teenager war, waren die zwei Musiker hier neben mir für mich die coolsten der Welt, ich war auf jedem ihrer Konzerte. Heute denken sie vielleicht, ich bin die Coolste. Aber wetten würde ich darauf nicht", sagt die gebürtige Balingerin Fee Reega, die das vom Kinder- und Jugendbüro organisierte Konzert im Zirkuszelt eröffnet.

Sie spielt "Folk Freudiano", sie singt auf Deutsch, Englisch und Spanisch und nimmt mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihrer Gitarre das ganze Zirkuszelt ein. "Da wir in einem Zirkus spielen, habe ich etwas Besonderes mitgebracht – einen alten, schwarzweißen Zirkusfilm! Er handelt von Menschen, die anders aussahen als die Anderen und aufgrund dessen beim Zirkus landeten, um von ihrer Andersartigkeit zu leben."

Sie nimmt einen mit auf eine Zeitreise, während sie von der Liebe und dem Leben singt und über ihr die Sterne des Zirkusfirmaments funkeln. Nach ihrem Studium in Berlin lebt und arbeitet Fee Reega zurzeit in Spanien.

Die "coolen Musiker", von denen sie am Anfang spricht, sind die beiden Gitarristen und Sänger der Band "The Dead Hands", die sich nach der Auflösung der "Stereo Satanics" auf die Suche nach ihrer eigenen Musik machten.

Und sie haben sie gefunden. "The Dead Hands" spielen "Psychodelic Underground Folk Rock"; sie brechen mit jeder Konvention, und sie machen ganz eindeutig ihr eigenes Ding. Sowohl Ralph on Fyre als auch Daniel Shandog spielen Gitarre, Drums und singen.

Und für eine Weile, so scheint es, befinden sich die Zuhörer in einer anderen Welt. In einer Welt, in der Musik wie das Meer klingt. Fee Reega nennt sie die "Rock’n’Roll-Mönche", und ihre Gitarren jagen sie zu peitschenden Höhen und zu gefühlvollen, stillen und sehr melodiösen Tiefen.

"Wir sind ein Romantiker und ein Experimentalist", erklärt die Band. Besser könnte man ihren Sound nicht beschreiben, der endlos klingt, melancholisch und – wie das Meer bei Nacht. Natürlich spielen sie eine Zugabe, bevor sie an die alten Hasen des Geschäfts abgeben, "Planeausters". Das Trio spielt Indie-Pop-Rock, und die Drei spielen ihn gut.

Das Zirkuszelt bebt in seinem Fundament, und unter den Fans auf den Zuschauerriegen gibt es kein Halten mehr. Dutzende Füße trommeln auf die Holzböden zwischen den Sitzen und geben einem dasselbe Gefühl von Kraft und Stärke wie das Konzert der "Planeausters".

Natürlich spielen auch sie eine riesige Zugabe, gemeinsam mit Fee Reega und den Musikern von "The Dead Hands", die zusammen auf der Bühne alles geben.

Dass dieses einzigartige Konzert nicht endet, wünscht sich auch so mancher Zuschauer, doch kurz nach 23 Uhr verklingen dann die letzten Gitarrentöne der Musiker, die ihren Ursprung alle in Balingen hatten und sich seither in alle Himmelsrichtungen verteilt haben, um sich wieder an einem Abend zu treffen.