Diakon Thomas Zmija, orthodoxe Kirchengemeinde Balingen.Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Gerade in der Corona-Krise kommt es auf Solidarität und mitmenschliche Anteilnahme an

Balingen. Christi Licht leuchte allen! Wir orthodoxen Christen haben am vergangnen Wochenende das Osterfest gefeiert.

Die Feier in der Osternacht beginnt in der orthodoxen Kirche mit der Verteilung des Osterlichts. Dabei verkündet der Priester den versammelten Gläubigen: "Empfanget Licht vom unvergänglichen Lichte." Mit den Worten: „"Auferstehungstag ist heut’, lasset uns Licht werden all ihr Völker…" beginnt dann der ganznächtliche Ostergottesdienst. Jubel und österliche Freude erfüllen jetzt die Herzen der Gläubigen, auch wenn sie dieses Jahr am Gottesdienst nur per Livestream teilnehmen konnten. Christus, der Auferstandene, er ist das Licht der Welt! Das ist und bleibt ein tragfähiger Grund, ein Anlass zum Jubel, zur Freude und zur Dankbarkeit! Das Licht Christi, seine erlösende Gegenwart, leuchtet, alle Dunkelheit durchdringend, in unsere Gegenwart hinein, in der alles aus den Fugen zu geraten scheint und alle unsere Sicherheiten wegbrechen.

Als Christen sind wir in dieser Welt dazu berufen, Zeugen und Spiegel der österlichen Freude über die erlösende Gegenwart Jesus Christi zu sein. Dies geschieht unter anderem, indem wir Nächstenliebe, die wahre Mitmenschlichkeit, leben. "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat." (Römer 15: 7). So lasst uns als Christen in diesen Tagen nicht nur Solidarität, sondern wirkliche mitmenschliche Anteilnahme, die Nächstenliebe, von der der Herr im Evangelium immer wieder spricht, leben. Auch in Zeiten der Kontaktsperre gibt es dafür viele, oft ungeahnte Möglichkeiten. Wenn wir mit einem offenen Herzen bereit sind, einander beizustehen und zu helfen, dann wird das österliche Licht der Freude und des Glaubens auch die Dunkelheiten und Abgründe der Corona-Krise erleuchten. Christi Licht leuchte Euch allen!