Landwirtschaftlicher Versuchsring Balingen-Rottweil tagt
Zollernalbkreis/Rottweil. Der Landwirtschaftliche Versuchring Balingen-Rottweil hat sich zur Tagung in Irslingen getroffen. Neue Säverfahren und deren Praktikabilität im Ackerbau waren dabei das Schwerpunktthema.
Dabei wurden die Kombination von Düngung und Saat, die Steifensaat oder das "Stripp Till"-Verfahren sowie die Saat auf Dämmen, die im Zollernalbkreis praktiziert wird, vorgestellt.
Fast 100 Teilnehmer konnte der Vorsitzende des Versuchrings, Rudolf Stöffler, im Gasthof Rössle begrüßen. Die Pflanzenproduktionsberaterin des Landratsamts Zollernalbkreis, Luise Lohrmann, führte in das Thema ein. Manfred Kränzler, Demeterlandwirt auf dem Schönberghof in Rosenfeld, stellte die Dammsaat vor.
Mit vielen Bildern zeigte er die Anbauverfahren zur Dammkultur. Die Hauptvorteile sind laut dem Agraringenieur in der schnelleren Bodenerwärmung sowie der besseren Befahrbarkeit im Frühjahr zu sehen.
Zudem würden der Energie- und Zeitaufwand für die Bodenbearbeitung durch die Dammsaat reduziert. Intensives Hacken, auf das der ökologische Landbau angewiesen sei, werde ebenfalls gut möglich. Die Vorteile würden laut Kränzler bei schweren Böden und rauem Klima besonders deutlich.
Nachteile seien die Verfügbarkeit der Technik sowie die hohen Investitionskosten der Spezialgeräte für Dammkultur. Eine Strohbergung sei ebenfalls nur schlecht möglich.
Wilfried Hermann, Leiter der Versuchstation Ihinger Hof der Uni Hohenheim, erklärte die "Strip Till"–Anwendung auf seinem Betrieb. Die Erosionsvermeidung stehe bei dieser Art der Streifensaat im Vordergrund.
Agraringenieur Christoph Stober, Leiter des Seehofs in Haigerloch und Versuchsringvorsitzender für den Zollernalbkreis, führte in den Nachmittagsvortrag ein. Darin wurde die Streifenbearbeitung mit Düngung und Aussaat von Michael Braun, Firma Horsch, erläutert. Er legte den Vortrags-Schwerpunkt auf die Düngung. Ein neu entwickeltes Streifenbearbeitungssystem mache eine Unterfußdüngung mit Anlage eines Dünger-Depots möglich.
Dieses "Stripp Till"-Verfahren könne in der klassischen Reihenkultur Mais, aber auch in Flächenkulturen wie Raps und Getreide eingesetzt werden. Zu allen Vorträgen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Auch das Interesse der angereisten Technikschüler aus Nürtingen an den Vorträgen war groß.