Ein DRK-Helfer nimmt bei einem Balinger einen Abstrich aus Mund und Nase. Foto: Schnurr

DRK erprobt in Balingen den "Drive-Through". Patienten bleiben die ganze Zeit im Auto.

Balingen - Reinfahren, Abstrich nehmen lassen, heimgehen: Keine Viertelstunde dauert der Corona-Test im "Drive-Through", den der DRK-Kreisverband Zollernalb am Wochenende erfolgreich erprobt hat.

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Seit Samstag ist das Gelände der Volksbankmesse das Zentrum zur Abnahme von Tests bei Corona-Verdachtsfällen. Wo sonst Verbrauchermessen und Metal-Konzerte Hunderte Menschen versammeln, verlor sich am Wochenende nur ein starkes Dutzend Helfer von Rotem Kreuz und Bergwacht.

Ruhig sei es zugegangen, bestätigte der DRK-Bereitschaftsleiter Dietmar Dieter den augenfälligen Eindruck, friedlich, auch wenn einige zu Testende beunruhigt gewesen seien. Andere nahmen das Prozedere gelassen hin – und durchweg mit Respekt gegenüber den ehrenamtlichen Helfern, welche die Corona-Tests vornehmen: "Die Leute, die kommen, sind sehr freundlich", berichtet Frank Tantzky vom DRK-Ortsverband Schömberg. "Das freut uns und tut uns gut."

Im eigenen Auto in die Messehalle

Am Samstag waren 41 Patienten da, um sich testen zu lassen, für Sonntag waren 17 angemeldet gewesen, 40 kamen. Gleich hinterm Tor wurden sie von Security-Leuten im Auftrag des Landratsamts überprüft, ob sie eine Überweisung dabei hatten. Anschließend wurden ihre Daten in einem Zelt aufgenommen, ehe es – weiterhin im eigenen Auto – direkt in die Messehalle ging, wo weitere Informationen abgeprüft und schließlich der Abstrich genommen wurde – mit Wattestäbchen von den Schleimhäuten in Mund und Nase.

Maximal drei Fahrzeuge durften gleichzeitig einfahren, statt drei wurde aber nur eine Bahn genutzt, weil der Andrang nicht groß war: "Wir sparen nach Möglichkeit unsere Ressourcen", erklärte Alwin Koch, stellvertretender DRK- Rettungsdienstleiter. Soll heißen: Wenn immer nur ein Helferteam direkt mit den Patienten zu tun hat, reduziert man das Infektionsrisiko und verbraucht weniger Schutzkleidung. Im "Vollbetrieb" mit drei Bahnen wären maximal elf Leute gleichzeitig zu schützen.

Sicherheit soll gewährleistet werden

Die überwiegend ehrenamtlichen Helfer aus verschiedenen Ortsvereinen, die direkten Kontakt mit den Corona-Verdächtigen haben, dürfen nur in vollständigem Infektionsschutz-Set mit Overall, Maske, Brille und Handschuhen arbeiten. In enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und dem Hygienebeauftragten des Zollernalb-Klinikums wurden die Abläufe festgelegt, nach denen die Proben genommen werden. "Wir setzen bestmöglich ausgebildetes Personal ein", betont Dietmar Dieter. Durch präzise Anweisungen, gute Ausbildung und strikte Vorschriften soll die Sicherheit sowohl der Helfer als auch der Patienten gewährleistet werden.

Der Testlauf am Wochenende ist aus Sicht der DRK-Verantwortlichen positiv verlaufen: "Vom Hygienischen her ist es besser, keiner steigt aus, das Infektionsrisiko wird vermindert", findet Alwin Koch.

Deshalb wird voraussichtlich am Montag das Testzentrum am Balinger Klinikum geschlossen. Von da an soll der "Drive-Through" im Messebau jeden Tag zu festen Zeiten geöffnet haben-

Und wie geht es für die Patienten weiter? Derzeit dauert es etwa vier Tage, bis sie mit einem Anruf des Gesundheitsamts das Ergebnis ihres Tests bekommen. Falls sie das Corona-Virus in sich tragen, kommen sie in der Regel in Quarantäne.