Blick ins Not-Lazarett: Noch stehen die Feldbetten in der Balinger Kreissporthalle. Nun, da die Pandemie im Zollernalbkreis nicht so schlimm eingeschlagen hat wie befürchtet, steht die Station wie die gesamte Corona-Krisenstruktur vor dem Abbau. Foto: Maier

Testzentrum und Schwerpunktambulanz werden auf Gelände des Zollernalb-Klinikums verlegt.

Zollernalbkreis - Wegen des rückläufigen Infektionsgeschehens und der sinkenden Zahl der Menschen, die im Zollernalbkreis wegen des Coronavirus im Krankenhaus behandelt werden müssen, wird die seit Ende Februar im Balinger Süden aufgebaute große Krisenstruktur in den nächsten Tagen aufgelöst. Weil die Pandemie allerdings noch nicht vorbei ist, wird sie in kleinerer Form erhalten.

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So sollen das vom DRK betriebene Corona-Testzentrum und die von dem Balinger Internisten Daniel Urban geleitete Corona-Schwerpunktambulanz, die derzeit gemeinsam in der Balinger Messehalle eingerichtet sind, in den nächsten Tagen voraussichtlich aufs Gelände des Zollernalb-Klinikums in Balingen verlagert und dort auf kleinerer Flamme weiterbetrieben werden. Das kündigte Landrat Günther-Martin Pauli am Montag im Kreistag an.

Kein einziger Patient in "Notlazarett"

Zurückgebaut werden solle laut Pauli zudem die Corona-Station: Das Not-Lazarett war in Räumen der Philipp-Matthäus-Hahn Schule sowie in der dem Schulkomplex angeschlossenen Kreissporthalle eingerichtet. Die Klassenräume hat das DRK bereits geräumt, nur in der Halle stehen noch die Feldbetten.

In den vergangenen Wochen sei kein einziger Patient dort aufgenommen worden, erklärte der Landrat. Anfangs sei man allerdings davon ausgegangen, dass die Pandemie eine dramatische Entwicklung nehmen könnte. "Jetzt ist es eine Kaltübung geblieben. Wir haben gelernt, wie so etwas aussehen könnte."

Einrichtungen werden nicht mehr benötigt

Der Bedarf nach der großformatigen Kriseninfrastruktur sei in den vergangenen Tagen so stark zurückgegangen, dass die Einrichtungen auf dem Messegelände und in der Kreissporthalle wohl nicht mehr benötigt würden, so Pauli.

Zwischen Verantwortlichen des Landkreises, des DRK sowie dem Mediziner Urban hat es am Montag eine Besprechung zur Verlagerung der Kriseninfrastruktur gegeben. Deren genauer Ablauf steht nach Angaben des DRK-Kreisvorsitzenden Heiko Lebherz noch nicht fest, über das weitere Vorgehen müsse man sich noch abstimmen.

Laut Landrat Pauli sollen die Feldbetten und die Ausrüstung, die vorübergehend in der Schule und in der Kreissporthalle aufgestellt worden waren, nun eingelagert werden. Das Material solle weiter vorgehalten werden – für den Fall der Fälle. Heiko Lebherz sagte zudem, dass nun zwischen den Beteiligten anhand der Erfahrungen der vergangenen Wochen ein Konzept zur Pandemieversorgung erarbeitet werde.